Düsseldorf/Norderstedt. Im Zuge der Ermittlungen zum Missbrauchsfall wurden am Dienstag Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht.
Im Missbrauchskomplex Münster haben Ermittler am Dienstag acht Objekte in Schleswig-Holstein und drei weiteren Bundesländern durchsucht. Eine Festnahme gab es im Norden aber nicht, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster am Dienstag sagte.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde ein Objekt in Norderstedt durchsucht. Insgesamt rückten 180 Beamte zu den Durchsuchungen aus.
Abgestimmte Aktion in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein
Es seien drei weitere Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt und drei weitere identifiziert worden, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung mehrerer Landtagsausschüsse zu dem Komplex.
Die konzertierte Aktion habe in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein stattgefunden.
Missbrauchsfall in Münster wurde Anfang Juni bekannt
Insgesamt gebe es in dem Komplex nun 21 Verdächtige, von denen 10 in Haft seien. „Weitere Kinder wurden damit aus der tagtäglichen Hölle befreit“, sagte Reul.
Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war Anfang Juni bekannt geworden. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige war wegen Besitzes von Kinderpornografie zweifach vorbestraft.