Bremen. Islamisten kleiden sich mittlerweile ganz normal. Es gibt einen weiteren Grund, weshalb sie schwerer zu finden sind.

Bei der Observation gefährlicher Islamisten bereitet den Sicherheitsbehörden ein verändertes Erscheinungsbild der Gefährder Probleme. "Der typische Salafist ist inzwischen nicht mehr immer erkennbar. Er kleidet sich ganz normal und agiert nicht öffentlich", sagte der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) in Bremen, Daniel Heinke, der "Nordsee-Zeitung".

Nach jetzigem Kenntnisstand seien 30 Personen aus islamistischer Motivation aus Bremen nach Syrien oder in den Irak ausgereist, um sich dort zu radikalisieren. "20 weitere konnten wir aber an der Ausreise hindern. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass sie noch hier sind - und wir müssen sie im Blick haben", sagte Heinke weiter.

Bremen ist Salafisten-Hochburg

Bremen gilt als Salafisten-Hochburg. Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren nach Einschätzung des LKA-Chefs aber etwas entspannt. Diese Entwicklung führte er auf das Verbot des Kultur- und Familienvereins in Bremen-Gröpelingen im Dezember 2014 zurück. "Damit fielen eine zentrale Anlaufstelle und ein Radikalisierungsfaktor weg", sagte Heinke.