Rostock. Was der erneute Wintereinbruch im Nordosten angerichtet hat. Zahlreiche Unfälle an der Küste – und ein dringender Spendenaufruf.

Im Vogelpark Marlow (Vorpommern) sind unter den Schneemassen alle Vogelvolieren eingestürzt. Das teilte der Betreiber am Ostersonntag auf seiner Internet-Seite mit. "Auf Grund der enormen Schneemassen sind fast alle Volieren eingestürzt. Der Park bleibt bis auf Widerruf geschlossen. Stand: 01.04.2018", heißt es. Der Betreiber hat inzwischen einen Spendenaufruf gestartet.

30 Zentimeter Neuschnee

Im vorpommerschen Marlow waren 30 Zentimeter Neuschnee gefallen. Medienberichten zufolge sind Schneeeulen und Käuze entkommen. Auf der Facebook-Seite wird der Inhaber mit diesen Worten zitiert: "Momentan sind 3 Schneeeulen, 2 Bartkäuze, 2 Schwarzstörche, 1 Seeadler, etliche Waldrappen außerhalb ihrer Anlagen unterwegs. Die Stimmung im Team ist bedrückend und verzweifelt. Der Schaden ist riesig." Der Vogelpark befindet sich auf einer Fläche von 22 Hektar und zeigt Tiere aus allen Kontinenten. Dazu gehören auch Pelikane, Zwergotter und Basstölpel.

Pelikane waren im März ins Freie gekommen
Pelikane waren im März ins Freie gekommen © dpa

Schnee und Glätte haben in Mecklenburg-Vorpommern zudem für zahlreiche Verkehrsunfälle gesorgt. Allein in der Region um Rostock krachte es in der Zeit von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen 71 Mal, wie die Polizei mitteilte. Drei Verletzte kamen ins Krankenhaus. Bäume kippten unter der Schneelast um, Straßen wurden gesperrt, der Bahnverkehr stotterte. Im Bereich um Neubrandenburg zählten die Behörden 34 Unfälle, bei denen ein Schaden von rund 200.000 Euro entstand. Auch hier leistete der Winterdienst bis in den frühen Morgen Schwerstarbeit. Autofahrer wurden zur Vorsicht aufgerufen.

"Wir stecken in den Wolken"

Auch der Brocken, Norddeutschlands höchster Berg, liegt zu Ostern unter einer dicken Schneedecke. Am Samstagmorgen seien 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee gefallen, sagte Renè Sosna von der Wetterwarte des Deutschen Wetterdiensts auf dem 1141 hohen Harzgipfel. Insgesamt türmte sich die weiße Pracht auf rund eineinhalb Meter. Für Besucher könnten die Bedingungen jedoch besser sein. „Wir stecken in den Wolken“, sagte Sosna. Die Sicht betrage nur 20 bis 30 Meter. Entsprechend wenig Wanderer und Touristen zog es am Samstag auf den Gipfel. „Das Wetter schreckt ab“, sagte Brockenwirt Daniel Steinhoff.

In Graal-Müritz (Landkreis Rostock) fielen nach Angaben eines Reporters von NDR 1 Radio MV 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee. "Das ist sehr nasser, schwerer Schnee", hieß es. In Teilen von Bad Doberan ist am Ostersonntag der Strom ausgefallen. Auch in der Region Tribsees fiel die Stromversorgung in einigen Orten aus, berichtet die Ostsee-Zeitung.