Brunsbüttel/ Kiel. Schiffe dürfen nicht so schnell fahren wir sonst. Außerdem mussten in Brunsbüttel Schleusen vorübergehend geschlossen werden.
Sturmtief „Burglind“ und der Dauerregen der vergangenen Tage bereiten dem Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal Probleme. Wegen des extremen Hochwassers gilt für sämtliche Schiffe auf dem Kanal ein Tempolimit von 12 Kilometern pro Stunde, teilte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Freitag mit. Normalerweise dürfen die meisten Schiffe den Kanal mit 15 Kilometer pro Stunde befahren. Zusätzlich wurden die Schleusen in Brunsbüttel am Donnerstag und Freitag jeweils für mehrere Stunden geschlossen.
Hintergrund ist, dass Schleswig-Holstein ein sehr flaches Land ist. 315.000 Hektar sind sogenanntes Niederungsgebiet, das sich maximal 2,5 Meter über den Meeresspiegel (Normal Null) erhebt. Wegen der niedrigen Höhe und des geringen Gefälles müssen viele Regionen nach Angaben des Marschenverbandes künstlich entwässert werden. Der Regen fließt dann über ein dichtes Netz von Gräben zu den Flüssen und weiter zum Meer.
Meistbefahrener Kanal der Welt
Über den Nord-Ostsee-Kanal werden rund zehn Prozent des Landes entwässert. Die Schleusen des NOK haben bei Sturmflut außerdem die Funktion von Deichen und werden ab einem Pegelstand von acht Metern geschlossen. Der gut 100 Kilometer lange Kanal gilt als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Rund 95 Frachter nutzen ihn täglich auf ihren Wegen zwischen der Deutschen Bucht und der Ostsee.