Bremen.
Das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) in Bremen soll nach dem Willen seines Trägervereins auch ohne institutionelle Förderung der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fortgeführt werden. „Wir sind und bleiben in den kommenden Jahren eine feste Adresse und verlässlicher Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Plattdeutsche“, teilte Instituts-Präsident Heiko Block am Montag mit. Die Mitgliederversammlung hatte zuvor beschlossen, bei Bedarf einen Kredit auf das vereinseigene Haus aufzunehmen, um Gehälter und Betriebskosten zu finanzieren.
Die Geberländer hatten ihre Förderung von jährlich 272.000 Euro zu Ende 2017 gekündigt. Sie wollen nun ein Länderzentrum zur Pflege, Entwicklung und Förderung der niederdeutschen Sprache gründen. Das Zentrum soll auch in Bremen angesiedelt werden und die Arbeit Anfang 2018 aufnehmen, wie das niedersächsische Kultusministerium kürzlich mitteilte.
Der Betrieb des INS muss dann ohne Ländergelder auskommen. Er soll ab 2018 aus Mitgliedsbeiträgen, einem Beitrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sowie aus Spenden und Projektmitteln finanziert werden. Zur Not soll das INS-Haus im Schnoor belastet werden, um fünf Arbeitsplätze am Institut zu sichern. Gleichzeitig bekräftigten die Vereinsmitglieder die Einladung an das in Gründung befindliche Länderzentrum für Niederdeutsch, sich ebenfalls im Schnoor anzusiedeln.
„Plattdeutsch braucht in Bremen eine einzige Adresse. Und diese Adresse kann nur das Haus sein, in dem heute schon unsere Bibliothek zu Hause ist“, betonte Block. Mit mehr als 35.000 Medieneinheiten sei die Bibliothek des INS die größte Sammlung historischer und aktueller plattdeutscher Literatur.
Das Länderzentrum soll maßgeblich in Bildung und Kultur tätig werden, die niederdeutsche Sprache dokumentieren sowie für einen Transfer aus der Wissenschaft sorgen.