Hamburg. Spenden von Plan International gehen an Familien im Südsudan und in der Region des Tschadsees in Nigeria

„Ingesamt erhielt allein das deutsche Plan-Büro 2017 rund 3,47 Millionen Euro, die für die humanitäre Hilfe in Afrika einsetzt werden. Seit dem Aufruf im Abendblatt gingen speziell für das Programm ,Hunger in Afrika‘ 132.956 Euro ein. Diese sind vor allem auf den Aufruf zurückzuführen“, sagt Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland.

Von den Spenden unterstützt die Hilfsorganisation mit Sitz in Hamburg aktuell zwei Hilfsprogramme gegen Hunger in Afrika. Das größere erreicht südsudanesische Familien, die sich vor Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen in Sicherheit gebracht haben. „Beispielsweise konnten wir für die regelmäßige Versorgung von mehr als 100.000 Menschen mit Nahrungsmittelrationen sorgen. Mehr als 20.000 Mädchen und Jungen erhielten spezielle therapeutische Nahrung sowie Medikamente“, sagt Röttger. Für Plan ist es zudem wichtig, den Kindern einen kontinuierlichen Besuch von Schulen zu ermöglichen. Bisher versorgte Plan etwa 30.000 Kinder regelmäßig durch deren Schulernährungsprogramm.

Das zweite Programm „Hunger in Afrika“ führt Plan in der Region des Tschadsees durch. Fokus ist hier der Nordosten Nigerias sowie Plans angrenzende Programmgebiete Diffa im Niger und Far North in Kamerun. Dort sind durch Klimawandel und Konflikte Saatgut- sowie Ernteausfälle die Folge. Von den Spendengeldern konnten laut Röttger „beispielsweise therapeutische Zusatznahrung an betroffene Kinder sowie Nahrungsmittel in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen“ verteilt werden.

Aktuell ist Plan Deutschland mit humanitären Hilfsmaßnahmen in Nigeria, Niger und Kamerun sowie Südsudan, Äthiopien und Uganda engagiert. Neben der Versorgung mit Nahrung müssen in Ostafrika auch andere Grundbedürfnisse der Kinder gedeckt werden – insbesondere die der Mädchen und Frauen. Sie können in Einrichtungen von Plan Schutz und psychologische Unterstützung finden. Bisher wurden damit etwa 2200 südsudanesische Mädchen erreicht. Aber auch Jungen suchten Schutz bei Plan. „Der Schutz der Kinder vor Misshandlung, Missbrauch und Verschleppung sowie Bildungsangebote für Flüchtlingskinder stehen außerdem in Uganda im Fokus unserer Hilfe. Ebenso in Äthiopien, dort sorgen wir für eine sichere Umgebung, damit die Kinder in einem Flüchtlingslager lernen können“, sagt Röttger.

Und wie ist die langfristige Einschätzung der Situation? Für Niger, Nigeria und Kamerun konnte eine Hungersnot zunächst abgewendet werden. Im Südsudan erwartet Plan eine Entspannung der Situation und hat Projekte für eine Verbesserung der Lebensbedingungen gestartet. Gemeinsam mit den Menschen sollen langfristige Lebensperspektiven geschaffen werden. „Für dieses Ziel unterstützten wir im Südsudan bereits fast 200.000 Menschen mit Saatgut und einfachen Arbeitsgeräten. Grundsätzlich wirken wir mit allen Programmen darauf hin, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt selbstbestimmt und im sicheren Umfeld bestreiten können.“

Plan International lädt zu einer zweistündigen kostenlosen Info-Veranstaltung über die Nothilfe in Afrika ein: Montag, 23. Oktober, 18 Uhr, Haus der Philanthropie, Bramfelder Str. 70. Anmeldung unter: info@plan.de