Hannover. Zelten war einmal. Wer es komfortabel und ausgefallen mag, kann in Baumhäusern, Fässern und Lodges naturnah übernachten.

Zelten, das klingt wenig glamourös, bei norddeutschem Schmuddelsommer schon gar nicht. Aber es muss ja kein durchgeregnetes Zeltdach sein. Längst hat die Luxusversion des Campings – das Glamping – den Norden erreicht. Glamouröses Camping ist in Holzfässern ebenso möglich wie in alten Zirkuswagen oder Baumhäusern. Glamping ist für alle, die der Natur nah sein wollen aber auf einen gewissen Komfort nicht verzichten wollen. Eine Auswahl an Glampingunterkünften im Norden.

Glamping in Ostseenähe:

Globetrotter Lodge

Also doch zelten? Ja, aber das Nordisk Glamping im Naturpark Hüttener Berge ist viel mehr als das. Die Zelte bieten Betten, Tische und Outdoormobiliar mitten in einer sanften Hügellandschaft, umgeben von Wäldern, Mooren und Seen auf dem Aschberg.

Nordisk Glamping ist ideal für einen Familientrip
Nordisk Glamping ist ideal für einen Familientrip © Globetrotter-Akademie | Globetrotter-Akademie

Die gemütlich eingerichteten Zelte bieten Platz für zwei bis 16 Personen – ideal für einen Familientrip oder einen Ausflug mit Freunden, Lagerfeuer inklusive. Selber kochen muss aber niemand, denn nebenan ist das Restaurant Campfire.

Übernachtung inkl. Frühstück für zwei Personen 69 Euro. Mehr Informationen unter www.globetrotter-lodge.de

Camp Langholz bei Eckernförde

Nein, ein typischer Campingplatz, auf dem sich Wohnwagenbesitzer hinter ihrem Windschutz verstecken und stolz ihre Gartenzwerge präsentieren, ist das Camp Langholz an der Ostsee in der Eckernförder Bucht nicht. Das Campingplatz-Manifest verbietet auch solche Spießigkeiten. Stattdessen dürfen Anreisende gern in ausgefallenen Fahrzeugen anreisen. Je verrückter desto besser. Wer kein Hippiemobil besitzt, kann im 14 Quadratmeter großen Zirkuswagen übernachten mit einer Küchenzeile, Heizung, TV und separatem Badezimmer. Entfernung zum Strand: fünf Meter! Der Campingplatz bietet auch Zeltlodges mit Safari-Feeling samt Ostseeblick. Das Safarizelt „Mare“ hat Platz für fünf Personen und zwei Schlafzimmer und überdachte Terrasse.

Eine Nacht im Zirkuswagen ab 59 Euro, im Safarizelt ab 75 Euro. Infos unter www.camp-langholz.de

Ostseecampingpark Rerik

Mit afrikanischen Safariträumen unter Europas Himmel wirbt der Campingpark Rerik in Mecklenburg-Vorpommern bei Kühlungsborn. Die Zeltlodge (700 mal 500 Zentimeter) ist ein Luxuszelt für bis zu fünf Personen samt Bad mit Dusche, Sat-TV und Küchenzeile. Wer es kleiner mag, kann im MaxiPod übernachten, einer Art Holztonne (500 mal 300 Zentimeter). Die Tonnen bieten Platz für vier Personen mit Teeküche, WC und Sitzecke.

Eine Nacht im Safarizelt ab 69 Euro, im Maxi-Pod ab 40 Euro. Infos unter www.campingpark-rerik.de

Nordsee mit Glamourfaktor

Chalet – das hört sich edel. Alle Chalets hier in Ostfriesland an der Küste vor Norderney haben ein Wohnzimmer, Bad und Küche. Die Luxusvariante hat einen Whirlpool und Sauna. Die Chales können ganzjährig gebucht werden. Kleiner aber fein sind die Mini-Holzhäuschen, die Nordsee-Wellen.

Übernachtung für zwei Personen im Chalet ab 55 Euro, in der Nordsee-Welle ab 43 Euro. www.nordsee-camp.de

Glamour an der Elbe

Mit dem Blick auf die Containerschiffe auf der Elbe bei Stade im Alten Land stehen hier die Stelzenhäuser „Jojo“, „Lotti“ und „Anni“ inmitten von alten, knorrigen Weiden. Die Baumhäuser haben Platz für bis zu vier Personen. Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, spenden Holzöfen die nötige Wärme. Hier ist Ruhe angesagt und genießen! Deshalb gibt es keinen Fernseher und W-Lan nur auf Anfrage. Einfach mal abschalten. Pferde und Hunde können mitgebracht werden.

Die kleine Auszeit kostet hier für zwei Erwachsene ab 135 Euro. Infos und Adresse unter www.elbinselhof-krautsand.de

Glamping an Seen:

Bullerbü-Gefühl bei Bremen

Die Stelzenhäuschen im Camping- und Ferienpark Falkensteinsee zwischen Bremen und Oldenburg sind klein aber oho und erinnern mit ihren roten und weißen Farben an Bullerbü – ideal für Familien. Sie liegen direkt am See.

Die Nacht im Stelzenhaus kostet für vier Personen ab 79 Euro, Infos und Adresse www.falkensteinsee.de

Im Schlaffass im Wald

Wasser, Wälder, Seen und ein Schlaffass aus Lärchenholz! Ein ganzes Dorf aus Schlaffässern gibt es an der Mecklenburgischen Seenplatte bei Rostock. Zwei Seen am Plauer See sind von hier aus zu erkunden. Das Fass hat Licht, Heizung und eine Holzterrasse und ein Doppelbett mit Kaltschaummatratzen. Hunde und Raucher haben keinen Zutritt.

Die Nacht im Holzfass ist ab 34 Euro zu haben. Infos und Adresse unter www.schlaffass-am-see.de

Schlafen unter wilden Tieren:

Heulen mit Wölfen

Im Wolfsrevier stehen im „Tree Inn“ in Dörverden luxuriös ausgestattete Holzhäuser (Infrarotheizung, Flachbildfernseher, Whirlpool), die einen Blick aus fünf Metern Höhe in das Wolfsgehege ermöglichen, mit etwas Glück das Geheul von Hudson-Bay-Wölfen oder europäischen Grauwölfen inbegriffen.

Gute Nacht: Hier schlafen die Gäste im Wolfsrevier  Dörverden
Gute Nacht: Hier schlafen die Gäste im Wolfsrevier Dörverden © Baumhaushotel

Eine Nacht in diesem Baumhaus ist nicht ganz billig und kostet für bis zu vier Personen ab 350 Euro. Infos und Adresse www.tree-inn.de

Afrika in der Heide

Im Serengeti-Park Hodenhagen ist zelten am Viktoria-See möglich. Nicht am echten natürlich, aber immerhin. Im Resort des Parks finden sich neben beheizten Zelt-Lodges mit Platz für bis zu sieben Besucher auch mobile Ranger-Lodges. Das sind Pickups mit voll ausgestatteten Wohnkabinen samt Alkoven-Doppelbett. Ideal für zwei Erwachsene oder Familien mit kleinen Kindern. Vielleicht sind die wilden Tiere aus dem Park noch zu hören. Echtes Safari-Feeling!

Fast wie in Afrika: Eine Lodge im Serengeti-Park in der Lüneburger Heide
Fast wie in Afrika: Eine Lodge im Serengeti-Park in der Lüneburger Heide

Eine Nacht in der Ranger Lodge kostet 79 Euro pro Person inkl. Frühstück. Infos unter www.serengeti-park.de

Baumgeflüster und Rehe

Zwischen Buchen und Eichen in der Nähe des Zwischenahner Meers weit weg vom Internet lässt es sich entspannt im Baumhaus übernachten. Ein Ort für die Seele soll es sein. Im Frühling springen Rehe mit ihren Kitzen vorbei, im Sommer schleicht der Fuchs herum, und im Winter kommen die Tiere des Waldes zur Nahrungssuche. Alles von den Baumhäusern „Afrika“, „Asien“, Alpen“ und „Ammerland“ aus zu sehen. Luxus mit Boxspringbetten, Fußbodenheizung und Designerbädern mitten in der Natur.

Schlafen im Baumhaus ab 218 Euro. www.baumgefluester.de

Wölfen und Bären gute Nacht sagen

Das Schäferdorf Lüneburger Heide vor den Toren Hamburgs liegt direkt am Wildpark. In sechs urigen Schäferwagen mit viel Holz können Naturfreunde schlafen. Bis zu fünf Besucher finden dort Platz. Es gibt einen Essplatz, eine Pantryküche und einen Flachbildschirm. Treffpunkt ist der Dorfplatz, um den herum die Schäferwagen stehen. Schön für Kinder, denn das Schäferdorf ist autofrei. Auch Hunde sind willkommen.

Eine Nacht im Schäferwagen für zwei Personen ab 74 Euro inkl. Eintritt in den Wildpark. Infos: www.schaeferdorf.de