Hamburg. Die 20-Jährige war im Nationalpark Jasmund unterwegs, als sie die Balance verlor und 60 Meter in die Tiefe stürzte.
Eine Hamburger Touristin ist von einem Kreidefelsen auf der Ostseeinsel Rügen rund 60 Meter in den Tod gestürzt. Die 20-Jährige sei nach ersten Erkenntnissen am Sonnabend beim Spaziergang im Nationalpark Jasmund zu nah an eine Felskante getreten und ins Straucheln geraten, teilte die Polizei mit. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.
Mit Hilfe eines Polizeihubschraubers gelangten die Rettungskräfte schließlich zum rund 60 Meter tiefer gelegenen Uferbereich. Dort konnte der Notarzt jedoch nur noch den Tod der 20-Jährigen feststellen.
Zahlreiche Hinweisschilder
Ihr 22 Jahre alter Ehemann erlitt einen Schock. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war der Bereich rund um den plateauförmigen Kreidevorsprung zwischen dem Königsstuhl und den Wissower Klinken nicht durch Absperrvorrichtungen gesichert. Im Park selbst gebe es jedoch zahlreiche Hinweisschilder, die Besucher vor dem Verlassen der offiziellen Wanderwege und den Abbruchkanten warnen sollen.
Eine Kamera neben der Leiche der 20-Jährigen ließ laut Polizeiangaben darauf schließen, dass die junge Frau zum Fotografieren an der Absturzstelle besonders nah an die Kante getreten war.
Mehrere Unfälle in der Vergangenheit
In der Vergangenheit war es an den Kreidefelsen mehrmals zu Unfällen gekommen – teils mit tragischem Ausgang. So wie im Fall der zehnjährigen Katharina aus Plattenburg (Landkreis Prignitz/Brandenburg), die Weihnachten 2011 bei einem Spaziergang am Strand von einem herabstürzenden Kreideabbruch verschüttet worden war. Ihre Leiche wurde erst Wochen später unweit der Unfallstelle entdeckt.
Eine 76-Jährige stürzte im August vergangenen Jahres ebenfalls von einem Kreidefelsen rund 65 Meter in die Tiefe. Ein Gebüsch bremste ihren Fall jedoch, so dass sie mit leichten Verletzungen davonkam.
Auch am oberbayerischen Königssee ist an diesem Wochenende eine 53-Jährige ums Leben gekommen, nachdem sie durch eine steile Rinne etwa 70 bis 80 Meter in die Tiefe gestürzt war. Wie die Polizei mitteilte, hatte sie bei einer Wanderung den gekennzeichneten Weg verlassen und wenig später in einem mit Schnee und nassem Laub bedeckten Gelände den Halt verloren.