soltau. Soltauer Amtsgericht verurteilt Nathalie Volks Mutter – falsches Gesundheitszeugnis

Als das Urteil fällt, haben die vielen Fotografen draußen ausgeharrt. Die Mutter von Model und Frank-Otto-Freundin Nathalie Volk (20) wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Richterin am Amtsgericht Soltau befindet Viktoria Volk des Gebrauchs eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses für schuldig. Die Angeklagte soll 140 Tagessätze von jeweils 70 Euro zahlen. Richterin Stefanie Schülter folgt damit im Wesentlichen der Forderung des Staatsanwalts, der 150 Tagessätze gefordert hatte. Unterm Strich nun also 9800 Euro – wenn das Urteil denn rechtskräftig wird. Schülter ist überzeugt, dass die Mutter sich hat krankschreiben lassen, um die Tochter nach Australien zum Dschungelcamp begleiten zu können, nachdem ein Antrag auf unbezahlten Sonderurlaub abgelehnt worden war.

Am Vormittag rattern die Verschlüsse der Fotoapparate, als die prominente Tochter als Zeugin erscheint. Auch die Kameras der Fernsehsender laufen. Es wird ein eher großer Auftritt im eher kleinen Soltau. Kniefreier schwarzer Faltenrock, sehr hohe Absätze, die rote Jacke lässig über die Schulter gehängt. Nathalie Volk bestätigt im Wesentlichen die Aussage der Mutter. Die sei tatsächlich krank gewesen, sagt die Tochter aus. Da schien ihr Australien für die Mutter besser zu sein als „die Kälte in Deutschland“. Sie habe die Mutter gar angeschrien, damit die Lehrerin mitkommt. „Ich konnte sie nicht alleine zu Hause lassen“, erklärt die 20-Jährige. „Normalerweise begleitet sie mich immer“, ergänzt sie.

Dann kam die Quittung: Die Landesschulbehörde stellt die Beamtin vom Unterricht frei, ein Disziplinarverfahren wird eingeleitet. Dann folgt die Suspendierung. Zuvor hat das Amtsgericht Soltau im Dezember einen Strafbefehl von 7000 Euro gegen die Frau verhängt. Den akzeptiert sie aber nicht, darum wird die Sache jetzt – und bald erneut – verhandelt. Denn Anwalt Andreas Hebestreit kündigt an: „Wir werden in die nächste Instanz gehen.“