Bremen. Der 14-Jährige wollte von dem Mast an der Bahnstrecke aus offenbar Fotos machen. Ein Rettungshubschrauber flog ihn nach Hamburg.
In Bremen-Vegesack ist ein 14-Jahre alter Junge durch einen Stromschlag von einer Oberleitung schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, kletterte der Jugendliche am Sonntagnachmittag auf einen Strommast einer Bahnstrecke im Stadtteil Burglesum und bekam dabei einen Stromschlag von der 15.000 Volt führendenen Oberleitung. Er fiel mit schweren Verbrennungen in das Gleis und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Hamburg gebracht werden. Auch am heutigen Montag befindet er sich weiter in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.
Handyfotos vom Mast aus
Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion hatte der Jugendliche zusammen mit seinem 13-jährigen Freund Handyfotos von dem Mast aus gemacht. Ein Anwohner hatte die Jungen dabei beobachtet und noch aufgefordert herunterzukommen – aber ohne Erfolg.
Kurz darauf gab es einen lauten Knall und mehrere Lichtblitze – der 14-Jährige fiel aus etwa fünf Metern Höhe brennend zu Boden. Der Sicherheitsabstand zu Bahnoberleitungen beträgt 1,5 Meter. Es ist unklar, ob der Jugendliche die Leitung überhaupt berührt hat, heißt es bei der Polizei.
Der 57-jährige Anwohner – glücklicherweise ein Notarzt – löschte gemeinsam mit seiner Tochter die brennende Kleidung des Jugendlichen mit Wasser, übernahm die Erstversorgung und alarmierte die Rettungskräfte.
Bahnstrecke gesperrt
Der 13-Jährige Freund des Verletzten erlitt einen Schock. Die Eltern beider Jungen wurden von der Polizei informiert und weiter betreut. Für die Rettungsmaßnahmen musste die Bahnstrecke bis 18.12 Uhr kurzzeitig gesperrt werden.
Seit Jahren warnen die Deutsche Bahn und die Bundespolizei auch bei Präventionsaktionen etwa in Schulen davor, auf Waggons zu klettern oder für Selfies die Gleise zu betreten. Trotzdem kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.