Papenburg. “Norwegian Joy“ hat jetzt das Baudock der Werft verlassen. Urlaubsdampfer ausschließlich für den chinesischen Markt gebaut.

Auf der Meyer Werft in Papenburg hat das 324 Meter lange Kreuzfahrtschiff „Norwegian Joy“ das Baudock verlassen. Das laut Werft viertgrößte Kreuzfahrtschiff ist das neueste Flaggschiff der US-Reederei Norwegian Cruise Line und ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt. Es soll Ende April abgeliefert werden. Voraussichtlich in vier Wochen soll der Luxusliner über die Ems in die Nordsee überführt werden. Das Schiff bietet Platz für 4200 Passagiere. Im Sommer sticht die „Norwegian Joy“ erstmals von China aus in See. Mehrere Hundert Zuschauer, viele davon mit Wohnwagen oder Wohnmobil angereist, verfolgten das Ausdocken.

Bordsprache Mandarin

In China boomt der Kreuzfahrtmarkt. Derzeit sind es rund eine Million Chinesen, die jährlich auf einem Kreuzfahrtschiff einchecken, doch laut Studien könnten es in drei Jahren schon 4,5 Millionen sein. Einige Reedereien wie die „Norwegian Cruise Line“ reagieren: Das auf der Meyer Werft gebaute Kreuzfahrtschiff „Norwegian Joy“ (Xǐ Yuè Hào) ist ausschließlich für China konzipiert. Die Bordsprache: Mandarin. Entertainmentangebote, Gastronomie, Kabinenzuschnitt und -arragement und Farbgebung sind an die chinesische Klientel angepasst. Im Innendesign finden sich Gold-Applikationen und teils kräftige Farben. Es gehe darum, den Vorlieben chinesischer Gäste gerecht zu werden, gab die Reederei als Ziel an. Der Außenbereich wurde großflächig vom chinesischen Künstler Tan Ping gestaltet.Auch Shopping und Casino stehen bei Kreuzfahrtpassagieren aus Asien hoch im Kurs.

Gegart und gebraten

Und so sind auf Schiffen für diese Region meist die Verkaufsflächen für Luxus- und Premiummarken größer. Auf der „Norwegian Joy“ soll zudem mit geräumigeren Suiten dem Wunsch von vielen chinesischen und wohlbetuchten Kunden Rechnung getragen werden, die mit der ganzen Familie generationenübergreifend in den Urlaub gehen wollen.Werftensprecher Peter Hackmann weist auf ein weiteres Detail hin: „In den Küchen- und Gastrobereichen sind die Be- und Entlüftungsanlagen besonders stark.“ Der Grund ist einfach: Die Küche ist vor allem chinesisch, setzt auf frische Zutaten und Zubereitung, alles wird im Wok geschmort, gegart und gebraten - da braucht es starke Dunstabzugssysteme.