Kiel. Laut Gewerkschaft Ver.di 120.000 Menschen im Berufsverkehr betroffen

Viele Pendler und Schüler in Schleswig-Holstein haben am Mittwoch einen anderen Weg zur Arbeit oder Schule nehmen müssen. Grund war ein mehrstündiger Warnstreik der Busfahrer in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. Dort ließen Busfahrer mit Betriebsbeginn am frühen Morgen ihre Busse in den Depots. „Es ist kein Bus rausgegangen“, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Ver.di, Gerhard Mette. Dies habe in den Morgenstunden etwa 120.000 Fahrgäste betroffen.

Laut Ver.di beteiligten sich mehr als 350 Busfahrer an dem Warnstreik. In den vier Städten blieben zusammen gut 300 Busse in den Depots. Erst um 9 Uhr nahmen die Busfahrer ihre Arbeit auf. Während des fünfstündigen Streiks fielen allein in Kiel 153 Busse aus. Nur einige von Autokraft gestellte Busse der 500er- und 900er-Linien fuhren. Seit 10 Uhr „lief alles wieder ganz gut“. Die Kieler hatten sich offenbar gut vorbereitet. Im Straßenverkehr gab es nach Polizeiangaben keine größeren Probleme.

In Lübeck fielen 108 Stadtbusse aus, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Ausschließlich die 25 Busse der Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft waren auf den 30er-Linien und der Linie 40 unterwegs. Verkehrsbehinderungen blieben weitgehend aus.

Am Dienstag war die dritte Tarifrunde in Neumünster ohne Einigung geblieben. Ver.di fordert eine Einkommens­erhöhung von monatlich 145 Euro brutto. Die Arbeitgeber bieten 2,2 Prozent an. Die Verhandlungen gehen am 23. März weiter.