Wedel/Kiel. In Wedel und Kiel mussten rund 4300 Menschen ihre Wohnungen verlassen
Ohne Zwischenfälle hat der Kampfmittelräumdienst in Wedel und Kiel zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Beide Sprengkörper waren bei Bauarbeiten entdeckt worden.
Um den 250-Kilo-Blindgänger unschädlich zu machen, musste in Wedel eine Sperrzone mit einem Radius von 500 Metern um den Fundort am Tinsdaler Weg eingerichtet werden. Unweit vom Fundort hatte früher eine Raffinerie gestanden. Etwa 500 Menschen mussten bis Sonnabend um 12 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Feuerwehr, Polizei und DRK waren mit rund 100 Kräften im Einsatz. Ein geöffnetes Fenster am Brombeerweg sorgte für einige Verzögerung. Die Einsatzkräfte klopften sicherheitshalber an die Türen. „Es gab zwei, drei Bewohner, die ihre Wohnung zunächst nicht verlassen wollten“, sagte Dennis Renk, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Pinneberg. Ansonsten sei die Evakuierung ohne größere Zwischenfälle abgelaufen.
Der Sprengkörper, der während des Krieges von US-Piloten abgeworfen worden war, war am Mittwoch bei routinemäßigen Bodenuntersuchungen der KMB Kampfmittelbergung GmbH auf einer Baustelle im Industriegebiet nahe dem früheren Kraftwerksgelände gefunden worden. „Im Straßenbau und vor einem Hausbau werden Luftbilder der Alliierten ausgewertet und die Bomben mit Metalldetektoren im Boden aufgespürt“, sagte Benjamin Baumgart, Einsatzleiter für Schleswig-Holstein bei KMB Kampfmittelbergung GmbH.
Bis zu 3800 Menschen mussten am Sonntag im Kieler Stadtteil Ellerbek ihre Häuser und Wohnungen verlassen, damit Experten um 14 Uhr den Blindgänger unschädlich machen konnten. 500 Meter rund um den Fundort wurde evakuiert, nach etwas mehr als drei Stunden konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. Die Fliegerbombe war Donnerstag bei Arbeiten an einem Radweg nahe der Gerhart-Hauptmann-Schule gefunden worden.