Hamburg/Westerland/Niebüll. Wegen der Technikprobleme auf der Verbindung zwischen Hamburg und Sylt soll die Deutsche Bahn Rechtsansprüche gegen die NOB prüfen.

Die Deutsche Bahn prüft nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wegen Technikproblemen bei der Zugverbindung Hamburg-Sylt Schadenersatzforderungen gegen die Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Hintergrund: Die Strecke wurde seit Dezember 2005 von der NOB betrieben. Die Deutsche Bahn hatte nach einer Ausschreibung den Zuschlag für die Strecke bekommen, wird aber dieselben Loks und Waggons nutzen wie die NOB. Seit 11. November liegt die gesamte Flotte, neun Züge mit jeweils zehn Wagen, wegen schadhafter Kupplungen still.

Die Bahn hat dem Bericht zufolge die NOB aufgefordert, die Schäden umgehend zu beheben, und droht mit Schadenersatz. Die Bahn wollte den Bericht am Sonnabend nicht kommentieren. „Dazu möchten wir uns nicht äußern, zu Briefwechseln mit anderen Unternehmen sagen wir nichts“, sagte ein Sprecher. Nach „Spiegel“-Informationen heißt es in einem Schreiben an die NOB-Geschäftsführung vom 24. November, man prüfe derzeit, „welche Forderungen wir aufgrund der schadhaften Kupplungen geltend machen können“.

Die Deutsche Bahn muss am Sonntag (11. Dezember) mit weniger Waggons als geplant den Betrieb der Strecke Hamburg-Sylt aufnehmen. Statt der 90 Waggons der Nord-Ostsee-Bahn stehen der DB Regio nur 84 ältere Modelle zur Verfügung, wie das Unternehmen mitteilte. Mit dem Ersatzkonzept wolle man aber alle fahrplanmäßigen Züge anbieten.