Hannover.

Die Vogelgrippe breitet sich immer weiter aus. Auch in Niedersachsen ist jetzt bei einer toten Wildente die hoch ansteckende Variante der Krankheit entdeckt worden. Das meldet das niedersächsische Landwirtschaftsministerium. Zweite Nachricht des Tages: Im Kreis Nordfriesland (Schleswig-Holstein) lassen einige Hobby-Geflügelhalter ihre Tiere weiterhin ins Freie – trotz der vom Landwirtschaftsministerium bereits am 8. November angeordneten Stallhaltungspflicht. Der Kreisveterinär Dieter Schulze sprach von „bodenlosem Leichtsinn“ der Halter und kündigte an, die Tiere zwangsweise schlachten zu lassen.

Die Folgen des Fundes in der Geflügelzüchter-Hochburg Niedersachsen könnten dramatisch sein. Das Tier wurde in Peine gefunden. In einem Radius von zehn Kilometern um den Fundort befinden sich 360 Betriebe mit 120.000 Stück Geflügel. In der betroffenen Region wurde ein Sperrbezirk eingerichtet. Niedersachsen ist das Bundesland mit dem größten Geflügelbestand in Deutschland. Rund 88 Millionen Lege- und Masthühner gibt es dort. Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein sind es nur 1,5 Millionen Hühner. Dort gibt es schon seit Dienstag vergangener Woche eine landesweite Stallpflicht. In Niedersachsen gilt sie bis heute nur in einzelnen Kreisen, nach dem aktuellen Fund wurde sie auf den Landkreis Peine (liegt zwischen Hannover und Braunschweig) ausgeweitet.

In Schleswig-Holstein hatte die Vogelgrippe-Epidemie ihren Anfang genommen. Am 7. November wurden am Großen Plöner See rund 100 verendete Wildvögel gefunden. Trotz der danach verhängten landesweiten Stallpflicht drang der Erreger in zwei Zuchtbetriebe ein. Bei Schleswig musste der gesamte Tierbestand eines Geflügelhofes getötet werden: 30.000 Hühner.