Hamburg/List auf Sylt. Hamburg erlebt mit 27,3 Grad den bisher wärmsten 8. September. Sonne satt auch in der nächsten Woche

So warm war es an einem 8. September in Hamburg und einigen Regionen Norddeutschlands noch nie: Am Donnerstagnachmittag wurden in Fuhlsbüttel 27,3 Grad Celsius gemessen. Damit sei der bislang höchste Wert aus dem Jahr 2005 um ein halbes Grad überboten worden, sagte Frank Böttcher, Chef des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation.

Rekord auch auf der Nordseeinsel Sylt: Am frühen Nachmittag registrierten die Meteorologen ebenfalls den höchsten Wert an einem 8. September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: In List wurden 24,7 Grad erreicht. Der bisherige Höchstwert für diesen Tag lag bei 22,7 Grad im Jahr 2002. Sehr warm war es auch in Schleswig; 25,9 Grad. Ebenfalls ein Rekord.

Der schlappe Sommer kommt also noch mal in Topform: Auch an den kommenden Tagen bleibt die späte Hitze – in der kommenden Woche wird es wieder sommerlich warm. Hoch „Johannes“ macht es möglich. Nachdem die Meteorologen für den Sonntag Gewitter und Schauer erwarten, stellt sich zu Wochenbeginn erneut Hochdruckeinfluss ein.

Stabile Hochdruckwetterlage – ein Ende ist nicht in Sicht

Der Wiesbadener Wetterexperte Dominik Jung sagt: „Das ist die stabilste Hochdruckwetterlage des aktuellen Jahres, und ein Ende ist einfach nicht in Sicht.“ Der Diplom-Meteorologe verspricht zudem: „Wir müssen und dürfen uns auf weitere zehn Tage Sonne und Wärme einstellen. Simon Trippler, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes meint: „Der September scheint nachholen zu wollen, was der eigent­liche Sommer versäumt hat. Da können die Freibäder ihre Saison verlängern.“ Nur gelegentlich störten Einflüsse eines Tiefdrucksgebiets das harmonische Bild mit vereinzelten Wolkenfeldern.“

„Der September steuert auf Rekordkurs zu“, vermutet auch Wetterdienst-Sprecher Andreas Friedrich. In der ersten Septemberwoche lagen die Durchschnittstemperaturen nicht nur über dem langjährigen Septemberdurchschnitt, es war auch wärmer als im Juni.

Ob dieser September tatsächlich als bisher wärmster September in die deutsche Wettergeschichte eingeht, müsse allerdings erst mal abgewartet werden: „Das hängt natürlich auch davon ab, wie die zweite Septemberhälfte wird“, so Friedrich.

Der Spätsommer halte sich jedenfalls bis mindestens kommenden Mittwoch, sagte Simon Trippler. Auch am heutigen Freitag dürften die Temperaturen deutlich über 25 Grad bleiben. „Es gibt aber auch Anzeichen für Schauer und Gewitter“, sagte der Meteorologe über ein mögliches Ende der Schönwetterphase. Am Sonntag ist jedenfalls sicher: Es muss im Norden mit einzelnen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Sonst scheint häufig wieder die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 27 Grad im Norden und zwischen 24 und 30 Grad in anderen Regionen. Die Nachttemperaturen gehen auf zehn Grad zurück.

Warum jetzt nicht noch einmal baden gehen? Obwohl die Freibad-Saison bei Bäderland beendet ist, hat das Hamburger Naturbad Stadtparksee jetzt wieder geöffnet. Und zwar zunächst bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Die Wassertemperaturen liegen bei rund 20 Grad Celsius.