Garbsen. Niedersachsen startet Kampagne, um rund um Unfallstellen mehr Sicherheit zu schaffen
Rettungsfahrzeuge haben oft Schwierigkeiten, bei Stau und verstopften Straßen zum Unfallort vorzudringen – dagegen will Niedersachsen zum Start der Sommerferien mit einer Kampagne vorgehen. Denn Ferienzeit ist Reisezeit. „Da wird es leider wieder Unfälle geben“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius am Mittwoch in Garbsen. Dort stellte der SPD-Politiker die Kampagne „Rettungsgasse“ vor, die für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen soll. „Wenn keine Rettungsgasse gebildet wird und Rettungswagen nicht durchkommen, sterben Menschen“, sagte der Minister.
Zu der Kampagne gehören große Banner, die an stauträchtigen Stellen der Autobahnen an Brücken angebracht werden sollen. Darauf wird die Bildung der Rettungsgasse erklärt: Immer zwischen der ganz linken und der Spur daneben. In Österreich seien solche Plakate schon längst an den Straßen angebracht, sagte Pistorius. Dort gebe es auch erhebliche Strafen für Vergehen. Über eine Erhöhung des Bußgeldes will er aber noch nicht nachdenken. Er hoffe, dass die Kampagne ausreiche.
In Garbsen ging es zudem um Themen wie die richtige Absicherung von Unfallstellen und Eigensicherung. Auch Verkehrsteilnehmer, die nicht direkt in einen Unfall verwickelt sind, verhielten sich oft falsch, sagte Thomas Mähnert, Landesvorstand der Johanniter, die gemeinsam mit dem niedersächsischen Innenministerium und dem Wirtschaftsministerium, der Landesverkehrswacht und dem ADAC die Aktion gestartet haben. „Menschen laufen kopflos über die Autobahn – auch dadurch gibt es zahlreiche Todesfälle.“
Ebenfalls problematisch sei das Durchkommen der Rettungswagen im Stadtgebiet. Im dichten Stadtverkehr könne es teils sogar noch schwieriger werden, zu einem Unfallort zu gelangen. „Wir müssen für dieses Thema sensibilisieren, dieser kleine Beitrag kann Leben retten“, so Mähnert.