Hamburg/Sylt.

    Die von Greenpeace vor knapp acht Jahren in der Nordsee versenkten Felsbrocken haben nach Angaben der Umweltschutzorganisation die Artenvielfalt im Schutzgebiet Sylter Außenriff gefördert. Aufnahmen von Tauchern belegten, dass sich an den tonnenschweren Natursteinen Weichkorallen, Seenelken, Krebse und Fische angesiedelt hätten. „Die Unterwasserbilder zeigen, dass die Meeresbewohner Bereiche brauchen, in denen sie sich selbst überlassen bleiben“, sagte Meeresbiologin Sandra Schöttner.

    Das Sylter Außenriff ist eines der seltenen Steinriffe in der Nordsee. Es umfasst ein rund 5300 Quadratkilometer großes Gebiet vor Sylt und Amrum, das zahlreichen Fischarten, Seevögeln und Meeressäugetieren wie dem Schweinswal Lebensraum bietet. 2004 hatte Deutschland es als schutzwürdiges Gebiet bei der EU nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angemeldet. Die Anerkennung erfolgte 2007.

    Greenpeace hatte im Sommer 2008 mehr als 300 Felsbrocken ins Meer geworfen. Damit sollten die Grund- und Schleppnetzfischerei sowie der Sand- und Kiesabbau verhindert werden. Das Landgericht Hamburg und die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord hatten die Aktion schließlich untersagt. Jetzt forderte Greenpeace erneut, Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) müsse sich für große fischereifreie Zonen in der Nordsee einsetzen.