Kiel.

Mit einem geschärften sozialpolitischen Profil will die SPD im nächsten Jahr die Landtagswahl in Schleswig-Holstein gewinnen. „Wir wollen nicht nur unbedingt gewinnen: Wir können und werden es auch, wenn wir unseren Kurs halten“, sagte SPD-Landeschef Ralf Stegner auf dem Landesparteitag in Kiel. Umfragewerte der Bundes-SPD von teilweise unter 20 Prozent zeigten deutlich, dass seine Partei wieder stärker für Gerechtigkeit in der Gesellschaft eintreten müsse.

Zentrales Thema war das mit Änderungen einstimmig beschlossene Positionspapier „Die Zeit ist reif – Mehr Gerechtigkeit wagen“. Die Nord-SPD will damit Einfluss auf die Debatte über das SPD-Bundestagswahlprogramm 2017 nehmen. Nach Ansicht der SPD muss unbefristete Beschäftigung bei fairer Bezahlung zum Regelfall werden. Außerdem kämpft die Partei um eine Bürgerversicherung, flexiblere Regeln für das Renteneintrittsalter und gleiche Bildungschancen für alle. Die Genossen wollen auch Familien durch Beitragsfreiheit in der Kinderbetreuung, Unterstützung in der Pflege und den Ausbau von sozialem Wohnungsbau finanziell entlasten. Stegner und Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) zeigten sich zuversichtlich, dass ihre Partei 2017 mit mehr als 30 Prozent stärkste Partei werden könne. Albig will auch nach 2017 gemeinsam mit Grünen und SSW regieren.