Kiel.

CDU-Fraktionschef Daniel Günther lehnt eine längerfristige Unterbringung von Hamburger Flüchtlingen in Schleswig-Holstein ab. „Ich finde es mehr als befremdlich, dass jetzt die überwiegend ehrenamtlichen Bürgermeister und Flüchtlingshelfer in Schleswig-Holstein die Fehler des hauptamtlichen Ersten Bürgermeisters von Hamburg bei der Unterbringung von Flüchtlingen auch langfristig ausbügeln sollen“, sagte Günther. Das sei mit der Union nicht zu machen.

Schleswig-Holstein will prüfen, ob und unter welchen Bedingungen dort für einen Teil der Menschen ein längerfristiger Verbleib möglich ist. Das war nach einer Sitzung der geschäftsführenden Vorstände der SPD-Landtagsfraktion und der SPD-Bürgerschaftsfraktion bekannt geworden. Bereits vereinbart ist, dass in Bad Segeberg voraussichtlich im Juni 1500 Plätze für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. Hamburg hat Schleswig-Holstein angeboten, fünf der 15 Plätze des künftigen Abschiebegewahrsams am Flughafen Fuhlsbüttel für Ausreisepflichtige zu nutzen.

Günthers Fraktion hatte der Hilfe angesichts der Situation in den Hamburger Einrichtungen zugestimmt. „Wenn für diese Vereinbarung offenbar sechs Monate als reguläre Erstaufnahmezeit angesehen werden, dann ist das gemessen an den derzeitigen Verhältnissen in Schleswig-Holstein schon sehr großzügig bemessen“, sagte Günther. Danach müsse Hamburg seine Pflichten wieder übernehmen.