Wedel. Kurz vor dem Versinken holten Feuerwehr und THW die marode “Polonia“ aus dem Wasser. Der Besitzer machte sich aus dem Staub.

Der Besitzer der Yacht "Polonia" hat 40 Mann von Feuerwehr und THW am Donnerstag einen zwölfstündigen Einsatz beschert. Nachdem die Yacht in der vergangenen Woche auf der Elbe einen Ruderschaden hatte und die Familie von dem Schiff gerettet wurde, wurde es von der Wasserschutzpolizei in den Hamburger Yachthafen in Wedel geschleppt.

Bis zum Donnerstag sollte der Eigentümer die völlig morsche und marode Yacht dann von dort wegbringen lassen. Doch das geschah nicht: Um 12.14 Uhr rückten deshalb in Absprache mit der Polizei die Freiwillige Feuerwehr Wedel und das THW an. Erst einmal wurde abgepumpt, denn durch das Leck befand sich bereits eine große Menge Wasser-Öl-Gemisch im Schiff: "Es wäre garantiert in der letzten Nacht versunken", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitagmorgen.

Der Eigentümer tauchte nur kurz auf

Um den Umweltschaden abzuwenden, wurde die Yacht nach dem Abpumpen in den Tonnenhafen geschleppt und mit einem Telekran auf einen Tieflader gehoben. "Der Eigentümer tauchte kurz auf, machte sich dann jedoch vorsichtig ausgedrückt schnell wieder aus dem Staub, als er von den möglichen Kosten hörte", so der Sprecher. Der Einsatz war teuer: Denn anschließend wurde das Schiff auf den Hof der Feuerwehr Wedel gebracht, wo es nun steht, bis es mit dem Schwertransport nach Elmshorn geht. Dort wird es eingelagert, bis die rechtliche Lage geklärt ist.

Erst um 0.25 Uhr, nach mehr als zwölf Stunden, war der Einsatz von Feuerwehr und THW beendet, hinzu kommen die Kosten des Bergungsunternehmens. Ob das Schiff nun verschrottet wird und der Eigentümer zur Rechenschaft gezogen wird, oder ob er es auslösen will, ist noch unklar. Jedenfalls wird die Yacht, die er laut Gerüchten für wenige tausend Euro gekauft haben soll, nun eine teure Angelegenheit für ihn, die auch noch rechtliche Folgen haben wird.