Winsen/Drage.
Rund drei Monate nach dem Verschwinden einer Familie aus Drage (Kreis Harburg) hat eine neue Suche keine Hinweise auf den Verbleib der vermissten Frau und ihrer Tochter gebracht. Taucher suchten am Montag die Elbe im Winsener Ortsteil Hoopte ab. Auch Leichenspürhunde und Boote kamen zum Einsatz.
„Es ist nichts gefunden worden“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Eine weitere Suchaktion sei zunächst nicht geplant. Ob die Beamten mit dem Einsatz am Montag einer alten oder einer neuen Spur folgten, wollte der Sprecher nicht sagen.
Die dreiköpfige Familie aus dem 4100-Einwohner-Ort Drage an der Elbe südöstlich von Hamburg (etwa 20 Kilometer von Lauenburg) war Ende Juli spurlos verschwunden. Der 41 Jahre alte Vater wurde am 31. Juli tot aus der Elbe geborgen. Die Polizei geht von einem Familiendrama aus. Eine dreiköpfige Sonderkommission ist mit dem Fall betraut.
Zwischenzeitlich hatte die Polizei 25 Ermittler auf den Fall angesetzt. Das Verschwinden von Mutter Sylvia S., 43, und Tochter Miriam, 12, war auch Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Eine Zeugin hatte sich gemeldet, woraufhin im August ein See bei Buchholz ins Visier der Polizei geriet. Die Suche in dem See hatte die Polizei nach mehreren Tagen allerdings ohne Ergebnis eingestellt – es war die bislang heißeste Spur.
Im Anschluss wurde die Sonderkommission zur Suche nach der vermissten Frau und ihrer Tochter auf drei Personen verkleinert. Die Ermittlungen wurden allerdings nicht eingestellt. „Der Sack wird noch nicht zugemacht“, hatte der stellvertretende Sokoleiter damals gesagt. Und weiter: „Die Ermittlungen werden definitiv nicht eingestellt, solange die Vermissten nicht gefunden sind.“