Stralsund. Forscher aber unsicher, ob ihr Plan funktioniert. Appell an Schaulustige, das Tier nicht weiter zu beunruhigen.
Der als Irrgast in einer Ostseebucht schwimmende Schnabelwal soll mit menschlicher Hilfe zurück in seinen natürlichen Lebensraum finden. Forscher des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund wollen mit akustischen Signalen den vier Meter langen Sowerby-Zweizahnwal aus der flachen Wohlenberger Wiek bei Wismar locken.
„Wir wissen nicht, ob es funktioniert“, sagte Michael Dähne, Kurator für Meeressäuger am Deutschen Meeresmuseum. Die Wissenschaftler wollen dem Wal seine eigenen Laute vorspielen.
Schnabelwal in der Ostsee
Der Direktor des Deutschen Meeresmuseums appelliert unterdessen an die zahlreichen Schaulustigen, die sich in den vergangenen Tagen an der Ostsee eingefunden haben, um den Wal zu beobachten. „Am wichtigsten ist es, das Tier nicht weiter zu beunruhigen, hier kann jeder helfen“, sagt Dr. Harald Benke. Zudem bitte Benke darum, sich mit Booten nicht näher als 200 Meter an den Schnabelwal anzunähern. Motor und Echolot sollten unbedingt abgeschaltet sein, um das Gehör und die Orientierung des Wales nicht weiter zu stören, so der Museumsdirektor weiter. Wichtig sei zudem, unnötigen Lärm zu vermeiden und dem Tier kein Futter anzubieten. Schaulustige sollten sich dem Tier auch nicht schwimmend oder tauchend nähern.
Ostseeweit gab es seit 1880 dem Meeresmuseum zufolge insgesamt nur elf Nachweise von Sowerby-Zweizahnwalen. Normalerweise kommen die Tiere in der Nordsee und im Atlantik vor.