Rostock. Im Oktober 2014 flogen Brandsätze in Groß Lüsewitz. Zwei 25 und 26 Jahre alte Männer müssen sich wegen versuchten Mordes verantworten.

Die Kriminalpolizei Rostock hat zwei Männer festgenommen, die verdächtigt werden, im Oktober 2014 einen Brandanschlag auf ein Asylunterkunft in Groß Lüsewitz verübt zu haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Rostock und die Polizei Rostock am Dienstag mit.

Am 12. Oktober 2014 hatten zunächst unbekannte Täter zwei mit Benzin gefüllte Bierflaschen – sogenannte Molotowcocktails – angezündet und gegen die Fassade des mehrgeschossigen Wohnhauses geschleudert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mehrere Menschen in dem Haus, darunter auch Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern.

Eine der beiden Flaschen zersprang am Baugerüst. Dadurch gerieten der direkt dahinter befindliche Fenstersims sowie das Kunststofffenster in Brand. Die zweite Flasche war offensichtlich von dem Gerüst abgeprallt und auf dem Erdboden vor dem Gebäude zum Liegen gekommen. Bei Eintreffen der Polizei loderte das entzündete Benzin noch aus dem Flaschenhals. Es entstand Sachschaden am Haus. Menschen wurden nicht verletzt.

Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Rostock konnten nun zwei Beschuldigte festgenommen werden, heißt es in der Mitteilung. Die 25 und 26 Jahre alten Männer stammen aus Groß Lüsewitz und Broderstorf. Gegen beide hat das Amtsgericht Rostock auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rostock Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes angeordnet. Nach Ansicht des Gerichts haben die Männer mit dem Anschlag den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen, da sie unter anderem davon ausgehen mussten, dass die Hausbewohner zum Zeitpunkt der Tat bereits schliefen.

Die Beschuldigten schweigen den Angaben zufolge zu den Vorwürfen.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hatte den Angriff aufs Schärfste verurteitl. Die Attacke bestärke ihn, „auch weiterhin konsequent gegen die geistigen Brandstifter dieser wiederholten gefährlichen rechtsextremistischen Provokation vorzugehen“, sagte er im vergangenen Oktober. Und: Er halte ein baldiges Verbot der NPD für absolut erforderlich. Caffier kündigte Null-Toleranz für die Straftäter an.