Lübeck . Mehr Geld und Anerkennung: Rund 1500 Erziehrinnen sind in Lübeck auf die Straße gegangen

Sie streiken bereits die zweite Woche. Rund 1500 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes aus dem ganzen Land waren am Montag dem Aufruf der Gewerkschaft Ver.di gefolgt und zogen mit Rasseln und Trillerpfeifen durch die Innenstadt von Lübeck. Auf Transparenten forderten sie eine höhere Bezahlung und mehr Wertschätzung für ihre Arbeit. Von dem unbefristeten Arbeitskampf sind nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bis zu 140 Einrichtungen im Land betroffen.

„Wir sind Profis und keine Kita-Tanten“ und „Wollt ihr wirklich, dass wir so schlecht arbeiten, wie wir bezahlt werden?“ stand auf Transparenten, die im Demonstrationszug zu sehen waren. „Kinder sind unser höchstes Gut. Deshalb fordern wir für die, die unsere Kinder betreuen, durchschnittlich zehn Prozent mehr Gehalt“, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Dieses Plus dürfe aber nicht zulasten der Eltern gehen, sondern müsse von den Kommunen getragen werden.

Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände lehnt pauschale Erhöhungen ab, hat aber Verbesserungen bei der Eingruppierung bestimmter Tätigkeiten angeboten.

Die Landeselternvertretung fordert vor allem ein schnelles Ende des Tarifkonfliktes. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels halten wir moderate, realisierbare Gehaltserhöhungen für den Beruf des Erziehers für überfällig. Gleichzeitig fordern wir mehr Qualität im Bereich der frühkindlichen Bildung“, sagte Sprecherin Levke Stenman.