Lüneburg.

Im Lüneburger Auschwitz-Prozess hat ein weiterer Überlebender das Grauen in dem Vernichtungslager geschildert. Eugene Lebovitz berichtete am Mittwoch, wie er im Alter von 15 Jahren seine Eltern in Auschwitz-Birkenau verlor. Der 86-Jährige erzählte von den Schrecken eines Todesmarsches durch den eisigen Winter mit Erschießungen und anderen Mordaktionen bis zu seiner Befreiung 1945.

Anschließend berichtete die nach dem Krieg geborene Autorin Judith Kalman, 61, wie der Holocaust auch ihr Leben geprägt hat. Sie verdanke ihr Leben letztlich dem Tod ihrer Halbschwester Eva, weil ihr Vater nach dem Tod seiner Familie in Auschwitz eine neue Familie gegründet habe.

Am Landgericht muss sich der frühere SS-Mann Oskar Gröning, 93, seit dem 22. April wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen während der sogenannten „Ungarn-Aktion“ im Sommer 1944 verantworten. Für Aufsehen sorgte die Versöhnungsgeste einer Überlebenden ihm gegenüber.

Der Prozess wird am 6. Mai fortgesetzt.