Im Sommer kaufte ein Unternehmer aus Goslar den grün-weißen Traditionssegler bei Ebay und kündigte an, das Schiff zu einem Restaurant- und Hotel umzubauen. Die Arbeiten sind nun fast abgeschlossen.

Bremerhaven/Bremen. Die „Alexander von Humboldt“ ist eines der berühmtesten deutschen Segelschiffe. Einst umrundete die stählerne Bark Kap Horn, später glitt sie unter grünem Segel für die Bremer Biermarke Beck‘s (“Sail Away“) übers Meer und Kinoleinwände und Fernsehbildschirme. Bis zur Außerdienststellung Ende September 2011 diente der im Jahr 1906 in Bremen als Feuerschiff gebaute Dreimaster als Jugend- und Ausbildungsschulschiff.

Mit Umweg über die Bahamas und Spanien kam die Bark schließlich nach Bremerhaven, wo sie abgetakelt vor sich hindümpelte und wäre fast in Vergessenheit geraten, hätte nicht im Juli 2014 der Goslarer Unternehmer Heiko Rataj die „Alexander von Humboldt“ über Ebay-Kleinanziegen gekauft. Damals kündigte er an, den Dreimaster nach Bremen zu holen und zu einem Ort für Gastronomie, Veranstaltungen und Übernachtungen zu machen und einen siebenstelligen Betrag in die Bark zu investieren.

Gesagt, getan. RatNach sieben Monaten in der Werft strahlt das ehemalige Segelschulschiff nun in neuem Glanz

Das Unterschiff der 62 Meter langen „Alex“ wurde komplett entkernt und 16 neue Kabinen inklusive Badezimmer eingebaut. Das berichtete der Projektleiter der zuständigen BVT-Werft, Jörn Haumüller, NDR.de im Gespräch. Um den Aufenthalt der Gäste möglichst angenehm zu gestalten, wurden zusätzliche Bullaugen in die Außenwand geschnitten. Die Renovierung sei sehr aufwendig gewesen, weil die gesamte Elektrik und die Brandschutztechnik neu gemacht werden musste, so Haumüller gegenüber dem NDR.

Geplant sei auch ein Gastronomie-Bereich für bis zu 120 Personen. Ein Außenbereich soll auf einem Ponton weitere 250 Sitzplätze bieten.

Im April soll die „Alexander von Humboldt“ dann als Hotel- und Restaurantschiff nach Bremen geschleppt werden, um dort vorübergehend im Europahafen und schließlich im Frühjahr 2016 an der Schlachte an einem extra für den Großsegler gebauten Anleger festzumachen. Die Deputation für Wirtschaft und Häfen hat gerade eben die Investition von zwei Millionen Euro dafür bewilligt. Der Liegeplatz soll bis Frühjahr 2016 hergerichtet werden.

Die „Alex“ war im Herbst 2011 als Schulschiff außer Dienst gestellt worden und durch die „Alexander von Humboldt II“ (kurz: Alex 2) ersetzt worden. Die Deutsche Stiftung Sail-Training (DST) verkaufte den legendären Dreimaster an einen Bremerhavener Unternehmer und wurde auf den Bahamas für Segeltouren für Touristen eingesetzt. Anschließend sollte es in einer Werft in Spanien überholt werden. Im Mai 2013 wurde es nach Bremerhaven überführt und schließlich über Ebay verkauft.