Brokdorf. Das 1000-Einwohner-Dorf Brokdorf war einmal eine der reichsten Gemeinden in Schleswig-Holstein – bis die Gewerbesteuer-Millionenbeträge des Atomkraftwerks ausblieben. Zwar ist das AKW als Einziges von dreien im Land noch am Netz und soll erst 2021 abgeschaltet werden, aber für 2015 rechnet der Ort nur mit 80.000 Euro Gewerbesteuer. Denn das Kraftwerk muss Rücklagen bilden für den Abriss nach der Stilllegung. Außerdem muss es Brennelementesteuer zahlen. Dadurch sinken Gewinne und Steuerzahlungen. Im Haushalt der Gemeinde stehen 5,7 Millionen Euro Ausgaben nur Einnahmen von 4,3 Millionen gegenüber. Erstmals muss die Gemeinde kräftig sparen. Ungewiss ist, was aus ihrem Spaßbad und der Eishalle wird.