Das 36 Meter lange Schiff, auf dem auch schon Fidel Castro eine Spritztour gemacht hatte, ist ein besonderes Stück. Der neue Eigner hatte telefonisch mitgeboten. Das Mindestgebot lag bei 34.000 Euro.
Rostock/Stralsund. Die ehemalige DDR-Staatsyacht „A. Köbis“ ist am Sonntag in Rostock für 130.000 Euro versteigert worden. Wie der Auktionator Kai Rocholl anschließend berichtete, handele es sich bei dem Käufer um einen Unternehmer aus dem Großraum Berlin. Dieser hatte telefonisch mitgeboten, die Auktion dauerte etwa sechs Minuten. Das Mindestgebot lag bei 34.000 Euro.
Das 36 Meter lange Schiff stammt aus der Insolvenzmasse der Stralsunder P+S-Werften. „Wir müssen zufrieden sein. Es ist der Marktpreis, der sich jetzt unter diesen objektiven Bedingungen gebildet hat, sagte der Bevollmächtigte des Insolvenzverwalters, Hans-Jürgen Hergert. Ein fünf Jahre altes Gutachten hatte den Wert der Jacht auf gut 200.000 Euro eingeschätzt.
Die „A.Köbis“ war eine von vier Staatsyachten der DDR und wurde 1974 getauft. Die Mitglieder des Staatsrates der DDR nutzten das Schiff als „Amtszimmer auf See“. So soll Erich Honcekcer 1985 den Staatspräsidenten von Nicaragua, Daniel Ortega, zu einer Spritztour auf der „A. Köbis“ eingeladen haben. Auch der frühere kubanische Regierungschef Fidel Castro soll schon an Bord gewesen sein. Seit 2003 trägt die ehemalige Staatsyacht den Namen „Vineto“. Das Schiff mache immer noch einen repräsentativen und gepflegten Eindruck, heißt es im NDGA-Katalog. Es verfüge über ein großes Sonnendeck, einen Salon für 18 bis 26 Personen samt Einrichtung, einen Barberich, eine Eigner- und Schiffsführerkabine swoei eine ausgestattet Schiffsküche samt Kühlzellen.