Das Wrack des zunächst vermissten Flugzeuges wurde im Stettiner Haff gefunden, in der Nacht zu Montag entdeckten Taucher schließlich den Piloten. Staatsanwaltschaft leitet Todesermittlungsverfahren ein.

Heringsdorf/Stralsund. Nach dem Absturz eines Leichtflugzeugs im Stettiner Haff hat die Staatsanwaltschaft Stralsund ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Leiche des 58-jährigen Piloten werde obduziert, um die genaue Todesursache bestimmen zu könne, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Ergebnis werde in den kommenden Tagen erwartet.

Die einmotorige Propellermaschine vom Typ TB 9 gehörte nicht dem Piloten, sondern dem Heringsdorfer Fliegerclub. Wann das Wrack geborgen wird, ist bislang unklar.

Taucher konnten in der Nacht zu Montag die Leiche des Piloten aus dem Cockpit des abgestürzten Leichtflugzeuges im Stettiner Haff bergen. „Die Person konnte als der vermisste 58-jährige Heringsdorfer identifiziert werden“, teilte die Polizei Neubrandenburg mit. Der Mann habe sich allein im Flugzeug befunden.

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen zur Klärung der Todesursache aufgenommen. Die genauen Umstände des Absturzes sind weiterhin unklar.

Die Propellermaschine war am Sonnabendabend in Heringsdorf auf Usedom zu einem halbstündigen Trainingsflug gestartet und nicht zurückgekehrt.

Der 58 Jahre alte Pilot galt als sehr erfahren und umsichtig. Er war allein unterwegs. Er habe keine Probleme gemeldet, aber es habe auch keinen Funkkontakt gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Radarauswertung hatte keinen Hinweis auf den Verbleib des Flugzeugs erbracht. Nach der zunächst erfolglosen Suche erweiterten die Rettungskräfte am Sonntag ihren Radius.

Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Seenotrettern hatte seit Samstagabend in der Region Usedom nach dem vermissten Kleinflugzeug gesucht. Auch Hubschrauber der Polizei und der Marine waren im Einsatz – letzterer war am Sonntag aus Helgoland abgeordert worden.

Kurz bevor sie ihre Suche am Nordufer des Stettiner Haffs beendet und im südlichen Haff und auf dem Festland fortgeführt werden sollte, suchte die Besatzung des Marinehubschraubers vom Typ Seekönig zum letzten Mal das Nordufer ab – und entdeckte gegen 15.55 Uhr das Wrack eines Flugzeuges im Wasser. Mit Booten liefen Suchkräfte den Fundort an und bestätigten etwa eine halbe Stunde später, dass es sich bei dem Fund um das vermisste Leichtflugzeug handelte.

Die Bergung des Flugzeugwracks werde zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so die Polizei. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig ist nach Angaben der Polizei in Kenntnis gesetzt und wird das Wrack untersuchen, sobald es sich an Land befindet.