Bremen. Ein Fahrgast, der möglicherweise verwirrt ist, hat am Sonnabend in einem Zug in Niedersachsen Ebola-Alarm ausgelöst. Der Vorfall ereignete sich im Metronom ME 81930 von Hamburg nach Bremen. Während der Fahrt sprach der 46-Jährige den Zugbegleiter an. „Der Fahrgast beklagte sich über seinen Gesundheitszustand und gab an, er sei bei einem Einsatz in Liberia gewesen“, sagt ein Beamter der Bundespolizei. Der westafrikanische Staat ist eines der Länder, die stark von der oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheit betroffen sind.
Der Zugbegleiter gab sofort Alarm. Der Metronom stoppte außerplanmäßig im Bahnhof Bremen-Oberneuland. Dort lief unter Leitung des Hauptgesundheitsamtes eine Rettungsaktion an. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurde der 46-Jährige isoliert und in einer Klinik untersucht. „Der Verdacht auf eine Infektionskrankheit hat sich nicht bestätigt“, heißt es bei der Bundespolizei.
Dafür gibt es einen anderen Verdacht. Der Mann hat sich seine Geschichte ausgedacht. Die Behörden gehen mittlerweile davon aus, dass der Mann, wenn überhaupt, zumindest im vergangenen halben Jahr nicht in Liberia gewesen ist. „Es wird ermittelt, ob der Fahrgast wissentlich falsche Informationen angegeben hat“, sagt ein Beamter der Bundespolizei.
Der 46-Jährige soll bereits von einem Psychologen untersucht worden sein. Sollte sich der Verdacht bestätigen – und der Mann wird als voll zurechnungsfähig eingestuft – kann es teuer werden. Das Zugunternehmen könnte die durch den Einsatz entstandenen Kosten von ihm zurückfordern.