Die Hitze treibt die Menschen in Scharen an Seen und Ostsee. Allerdings unterschätzen Badende immer noch die Risiken: Alleine an diesem Wochenende kamen sieben Menschen ums Leben.

Rostock. Tragische Bilanz eines Sommerwochenendes: Neben den bereits fünf bekannten Badetoten sind am Wochenende zwei weitere Menschen auf Rügen und Usedom ums Leben gekommen. Vor Ückeritz (Usedom) starb ein 58-jähriger Mann, wie eine DLRG-Sprecherin am Montag sagte. In der Ostsee vor Sellin (Rügen) kam am Sonntag ein 56-jähriger Familienvater aus Niedersachsen ums Leben.

„Während der Wiederbelebungsmaßnahmen am Strand gingen Eltern mit ihren Kindern ins Wasser. Das war ein Irrsinn“, sagte der Selliner Wachleiter Peter Prussakowski. Am Sonntag herrschten rund 1,5 bis 2,5 Meter hohe Wellen und eine enorme Unterströmung. Außerdem waren am Wochenende fünf weitere Badetote zu beklagen: ein Ehepaar in Prora auf Rügen, ein 46-jähriger Hamburger vor Hiddensee, ein Achtjähriger bei Graal-Müritz sowie ein 87-jähriger an der Feldberger Seenlandschaft.

Wie ein Polizeisprecher am Montag in Rostock sagte, starb ein achtjähriger Junge, der am Sonntag in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) beim Schwimmen verschwunden und erst nach 20 Minuten aus dem Wasser gezogen worden war. Retter konnten den Jungen am Strand zwar zunächst wiederbeleben, er starb aber dann in einer Klinik in Rostock.

Ein 88-jähriger Mann ist am Sonntag außerdem in einem Badesee in der Feldberger Seenlandschaft (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) gestorben. Wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte, war der Mann schwimmen gegangen und kurz darauf unter Wasser gesunken. Rettungskräfte fanden den 88-Jährigen schließlich leblos am Strand.

Ebenfalls am Sonntag starben am Strand von Prora auf Rügen ein 59 Jahre alter Mann und seine gleichaltrige Frau in der Ostsee. Das Ehepaar aus Bergen wurde leblos aus dem Wasser geborgen, Wiederbelebungsversuche scheiterten. Ob beide ertrunken seien oder Gesundheitsproblem zu ihrem Tod führten, sei noch unklar, hieß es bei der Polizei. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Bereits am Sonnabend war ein 46-jähriger Mann aus Hamburg, der Urlaub auf Hiddensee machte, beim Baden in der Ostsee ums Leben gekommen. Laut Polizei hatten andere Badegäste am Strand von Vitte den leblos im Wasser treibenden Mann entdeckt und Alarm geschlagen. Wiederbelebungsversuche eines Rettungsschwimmers und auch des Notarztes seien erfolglos geblieben. Die Todesursache sei noch unklar, hier soll eine Obduktion des Leichnams den Fall klären.

Vor einer Woche war auf Usedom bereits ein 70-jähriger Urlauber aus Sachsen in der Ostsee ertrunken. Er hatte laut Polizei versucht, den Ball seiner Enkelin aus dem Wasser zu holen und Zeugenaussagen zufolge dann gesundheitliche Probleme bekommen. Ein Notarzt stellte später Tod durch Ertrinken fest.

Diese Menschen starben in der Ostsee