A-1-Anrainer-Kreise gründen in Lübeck einen Kooperationsrat. Auch Hamburg sitzt mit am Tisch. Der Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2021 fertig sein. Er wird vom dänischen Staat vorfinanziert.
Lübeck. In gut einem Jahr soll der Bau des Fehmarnbelttunnels beginnen. Die neue Verbindung zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rödby in Dänemark wird mehr Touristen und mehr Güterverkehr nach Schleswig-Holstein bringen. Ein Kooperationsrat Fehmarnbelt-Achse, der am Montag in Lübeck gegründet wurde, soll die norddeutschen Anrainer der Autobahn 1 an einen Tisch bringen. Ziel: Die Chancen der neuen Magistrale sollen gemeinsam genutzt, eventuelle Risiken eingedämmt werden. Zu dem Kooperationsrat gehören die Kreise Ostholstein, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Nordwestmecklenburg, die Stadt Lübeck, die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck sowie die Hamburger Wirtschaftsbehörde und das Kieler Wirtschaftsministerium.
Im Lübecker Rathaus unterzeichneten die Partner eine Absichtserklärung. Darin wird vereinbart, dass man sich über die jeweiligen Aktivitäten hinsichtlich der Beltquerung regelmäßig wechselseitig unterrichtet. Dazu gehören die Gewerbeflächenentwicklung, der Abbau von Barrieren für dänische Bürger auf dem deutschen Arbeitsmarkt, der kulturelle Austausch und der Ausbau von Tourismusangeboten für Skandinavier. Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) unterstrich die Rolle der neuen Vogelfluglinie. „Nach Fertigstellung des Tunnels und nach dem Ausbau der Straßen- und Schienenverbindungen beidseits des Belts wird sie zu einer der leistungsstärksten Transportachsen von und nach Skandinavien werden“, sagte er. Eine gute Infrastruktur sei Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand der gesamten Region. Sein Amtskollege aus Hamburg, Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), sagte: „Der Tunnel wird große Chancen für die Entwicklung zwischen Hamburg und Kopenhagen bieten. So können wir mit Dänemark Perspektiven entwickeln, die eine weitere Internationalisierung unserer Region bedeuten. Das wird uns wirtschaftlich und kulturell voranbringen.“
Der Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2021 fertig sein. Er wird vom dänischen Staat vorfinanziert. Das Geld soll über eine Tunnelmaut wieder zurückfließen. Deutschland hat sich per Staatsvertrag verpflichtet, für die Straßen- und Schienenanbindung des Tunnels auf deutscher Seite zu sorgen. Dazu gehört der Ausbau der A1 bis zur Fehmarnsundbrücke. Ob die zweispurige Brücke einem vierspurigen Neubau weichen muss, ist noch unklar.