In einem Kino in Bremen kam es während der Übertragung des WM-Finales zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Fans. Dabei erlitt ein junger Mann tödliche Stichverletzungen am Oberkörper.

Bremen. Tödlicher Streit beim WM-Finale: Ein 19-Jähriger ist beim Public-Viewing in einem Bremer Kino erstochen worden. Der mutmaßliche Täter kam stark blutend ins Krankenhaus. Es bestehe aber keine Lebensgefahr, sagte Polizeisprecherin Franka Haedke am Montag.

In Niedersachsen feierten in der Nacht Tausende Fans friedlich den Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien. In vielen Städten zündeten sie Feuerwerke und versammelten sich zum Autocorso. In Bremen ermittelt jetzt die Mordkommission.

„Was war das Motiv? Wer war noch beteiligt? Dass muss geklärt werden“, sagte Haedke. Am Montag befragten die Fahnder mehrere Zeugen, die bei der Auseinandersetzung in dem ausverkauften Kinosaal dabei waren. Während der Fußballübertragung war am späten Sonntagabend plötzlich das Bild ausgefallen.

Opfer starb im Krankenhaus

Kurz darauf kam es zu einem Streit zwischen mehreren Zuschauern. Ein 22-Jähriger zückte nach den ersten Erkenntnissen der Ermittler ein Messer, stach auf den 19-Jährigen ein und verletzte ihn lebensgefährlich am Oberkörper. Der junge Mann starb wenig später im Krankenhaus.

Polizisten konnten den Verdächtigen in der Nähe des Kinos in der Bahnhofsvorstadt festnehmen.

Randalierer attackieren Polizeiautos

Ebenfalls in Bremen haben Randalierer nach dem WM-Finale zwei Streifenwagen und mehrere Passanten angegriffen. 30 bis 40 junge Männer hatten bei einer Jubelfeier im Stadtteil Vegesack in der Nacht zu Montag ein Polizeiauto umringt und darauf eingeschlagen. Dann versuchten sie, einen zweiten Wagen samt Besatzung aufzuschaukeln.

Die Beamten mussten sich und die beiden stark beschädigten Einsatzfahrzeuge in Sicherheit bringen. Daraufhin griffen die Männer mehrere Passanten an. Diese verbarrikadierten sich in einer Kneipe, die die Gruppe mit Steinen bewarf. Beim Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter.

Feuerwerkskörper zum Autokorso

In Niedersachsen herrschte am Sonntag überall ausgelassene Stimmung. In Hannover fieberten 30.000 Menschen beim Public Viewing mit der deutschen Nationalmannschaft mit.

Nach dem Abpfiff setzte sich am Steintor ein großer Autokorso in Bewegung. Auf dem Osnabrücker Neumarkt kamen nach dem Spiel rund 5000 Fans zusammen, um den Sieg zu feiern. Einige zündeten Feuerwerkskörper und Bengalos. „Das lässt sich bei der Masse der Menschen nicht völlig verhindern“, sagte Polizeisprecher Georg Linke. Verletzt habe sich aber niemand.

Auch in Göttingen ließen es die Fußballanhänger mit Böllern und Raketen krachen. 6000 Menschen feierten gemeinsam auf dem Marktplatz. Beim Autocorso gab es ein paar Blechschäden. „Ansonsten herrschte aber nur Jubelstimmung“, sagte ein Polizeisprecher. In Hildesheim und Braunschweig gab es ebenfalls keine Zwischenfälle bei den Partys.