Die Metropolregion lädt vom 22. Mai an zu Erlebnistagen mit 120 Veranstaltungen an 80 Orten in Norddeutschland. Das Abendblatt stellt 14 Aktionen in Hamburg und im Umland vor.
Hamburg. „O schaurig ist’s übers Moor zu geh’n, wenn es wimmelt vom Heiderauche, sich wie Phantome die Dünste dreh’n, und die Ranke häkelt am Strauche.“ So beginnt Annette von Droste-Hülshoffs Ballade „Der Knabe im Moor“ aus dem Winter 1841/42. Darin beschreibt die Dichterin die Ängste eines Jungen, der auf dem Heimweg durchs Moor läuft. Die Gefühle des Jungen können Naturfreunde demnächst nachspüren, wenn sie den Tieren des Moores wie Kreuzottern, Kranichen und Ringelnattern und Gewächsen wie Sonnentau, Moosjungfer und der durstigen Moorbirke begegnen.
Der Rundgang durch das Eekholter Moor am 5. Juni im schleswig-holsteinischen Heidmühlen ist ein faszinierender Programmpunkt der Naturerlebnistage 2014 (22. Mai bis 8. Juni) in der Metropolregion Hamburg mit 120 Veranstaltungen an 80 Orten. Fünf Thementage bilden den Rahmen des Programms. Das Abendblatt stellt 14 Aktionen in Hamburg und im Umland vor.
Los geht es schon am Donnerstag, 22. Mai, mit dem Thementag „Buntes Tierreich“. Welche Tiere vom Aussterben bedroht sind und warum die Artenvielfalt in Gefahr ist, lernen die Besucher im Hamburger Tierpark Hagenbeck .
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Bei einem Erkundungsgang geht es um den Zusammenhang zwischen dem eigenen Tun und der Bedrohung von Tierarten auf der ganzen Welt. Am Beispiel von Elefanten, Tigern, Orang-Utans werden die Aufgaben von Zoos für Nachzucht und Arterhalt erklärt. Wildschwein, Hirsch & Co. stehen auf dem Programm in Uhlenkolk in Mölln . Die Teilnehmer der Tour erfahren, woraus ein Geweih besteht, wonach ein Wildschwein riecht und wie sich das Fell eines Rehs anfühlt. Sie lernen auch, welche Spur zu welchem Tier gehört.
Eine Exkursion durch Hamburgs letzten Urwald an der Elbe bietet das Elbe-Tideauenzentrum Bunthaus an diesem Tag in Wilhelmsburg.
Nachts im dunklen Wald, wenn man die Hand vor Augen nicht sehen kann und die Geräusche Unheimliches vermuten lassen, kann es ganz schön gruselig sein. Aber nur, wenn man Geräusche und Bewegungen nicht einordnen kann. Um das Thema „Unbekanntes Nachtleben“ geht es am Sonnabend, 24. Mai, zum Beispiel auf dem Gut Schäferhof in Appen im Kreis Pinneberg am Beispiel von heimischen Fledermäusen und beim „Gruseln unter Bäumen“ während einer Nachtwanderung. Im Botanischen Sondergarten Wandsbek erfahren die Teilnehmer einer nächtlichen Führung von „Geschichten, die sich Bäume erzählen, wenn sie nicht schlafen können“.
Leckeres aus der Region gibt es am Sonntag, 1. Juni. „Heimischer Naturgenuss“ lautet das Motto des Naturerlebnistages. In der Metropolregion gibt es nämlich jede Menge Schmackhaftes von einheimischen Feldern, Wiesen und Gärten. So bei der Besichtigung und Verkostung in der Ordik Edelbrennerei & Spirituosen-Manufaktur im niedersächsischen Jork und bei selbst gemachten Süßigkeiten auf Gut Karlshöhe in Hamburg . Ein Nachmittag für die ganze Familie an der neuen Wassererlebniszone im Autal bei Wedel bietet an diesem Tag der Regionalpark Wedeler Au an.
„Schaurig-schöne Moorlandschaften“ gibt es nicht nur in Eekholt zu erleben. Auch in Appen-Etz im Kreis Pinneberg , im Duvenstedter Brook und im Naturschutzgebiet Wittmoor , dem letzten Hochmoor von Hamburg, lassen sich am Donnerstag, 5. Juni, die einst verhassten und heute geschützten Landschaften erkunden.
„Blaue Lebenswelt“ ist der Name des Thementages am Sonntag, 8. Juni. Mit Experten aus dem Naturschutz-Informationshaus Fischbeker Heide können sich Naturfreunde am nahen Teich mit Keschern und Becherlupen auf die Suche nach kleinen „Wasserdrachen“ und deren tierischen und pflanzlichen Mitbewohnern machen. Und im Haus der Maritimen Landschaft Unterelbe im niedersächsischen Grünendeich geht es an diesem Tag um besondere Elbansichten: Eine Fotoschau zeigt Motive vom Alten Land, von der Lühemündung, den Holsteinischen Elbmarschen, Kehdingen, Dithmarschen, der Oste, Hadeln und natürlich gibt es auch Bilder aus dem Hamburger Hafen.
Das gesamte Programm der Naturerlebnistage 2014 mit 120 Aktionen, vom 22. Mai bis zum 8. Juni, geordnet nach Datum und genauen Uhrzeiten, mit ausführlichen Beschreibungen der unterschiedlichen Veranstaltungen und einer Kartenübersicht gibt es im Internet unter www.metropolregion.hamburg.de/natur .