Im Sommer 2015 will der dänische Staatskonzern Femern A/S voraussichtlich mit dem Bau des 18 Kilometer langen Tunnels zwischen der deutschen Ferieninsel Fehmarn und ihrem dänischen Gegenüber Lolland beginnen. Das wäre der spätestmögliche Zeitpunkt, um die anvisierte Eröffnung des Bauwerks im Jahr 2021 erreichen zu können.
Zuvor muss das Projekt noch diverse bürokratische Hürden wie das deutsche Planfeststellungsverfahren sowie dessen dänisches Pendant überstehen. In Dänemark muss sich auch das Parlament noch einmal mit dem Projekt befassen. Die Verabschiedung eines Baugesetzes für die Fehmarnbeltquerung wird für 2015 erwartet, unmittelbar danach soll der Tunnelbau starten.
89 Tunnel-Elemente mit jeweils 217 Metern Länge sollen dann innerhalb von sechseinhalb Jahren im Bauhafen von Rødby gegossen und anschließend nacheinander im Ostseeboden vergraben werden. In der Spitze sollen beim Bau des Tunnels bis zu 4000 Menschen Arbeit finden.
Durch vier Röhren sollen Züge mit 200 Kilometern pro Stunde und Personenwagen mit Tempo 110 km/h fahren. Die Durchfahrt mit dem Auto würde damit rund zehn Minuten dauern. Die ICE-Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen sinkt von derzeit vier Stunden und 40 Minuten auf zwei Stunden und 40 Minuten. Der Schienengüterverkehr, der zurzeit im Wesentlichen über Jütland und den Großen Belt abgewickelt wird, käme auf eine Streckenersparnis von 160 Kilometern.
Die Kosten einer Durchfahrt dürften nach heutigem Stand der Preisentwicklung in etwa bei 67 Euro liegen. Das entspricht der einfachen Fährüberfahrt, wie sie derzeit zwischen Puttgarden und Rødby angeboten wird.