Hansestadt rückt ins Zentrum der Warnstreiks – nach Bremen und Stade
Hamburg/Hannover. Viele Hamburger Eltern, deren Kinder in den städtischen Elbkinder-Kitas betreut werden, müssen heute eine alternative Betreuung suchen. 31 der 176 Kindertageseinrichtungen bleiben an diesem Mittwoch wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst geschlossen.
Insgesamt haben 1545 der 4200 Mitarbeiter angekündigt, sich an den Arbeitsniederlegungen zu beteiligen. Das führe dazu, dass in 102 Kitas nur ein Teil der Kinder betreut werde, teilte das Unternehmen gestern mit. Nur in 43 städtischen Kitas werden die Kinder auch während des Warnstreiks normal betreut.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die GEW haben zu dem Ausstand aufgerufen. Betroffen sind neben den Kitas schwerpunktmäßig Stadtreinigung, Bücherhallen und die Hamburg Port Authority. Um 8 Uhr findet eine zentrale Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof statt.
Die Arbeitnehmervertreter fordern für die Beschäftigen der Kommunen und des Bundes eine Anhebung der Gehälter um 100 Euro sowie einen zusätzlichen Lohnzuwachs von 3,5 Prozent. Die Arbeitgeber lehnten dies ab, ohne bisher ein eigenes Angebot vorzulegen. Die Verhandlungen gehen am Donnerstag weiter. In Hamburg sind bis zu 25.000 Beschäftigte betroffen.
In Bremen und Niedersachsen legten 5450 Beschäftige die Arbeit nieder
Auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover wird gestreikt. „Die Mobilisierung ist höher als vor zwei Jahren. Was dafür spricht, dass ordentlich Dampf auf dem Kessel ist“, sagte Ver.di-Tarifkoordinator Harald Memenga. In Bremen und Niedersachsen legten am Dienstag rund 5450 Beschäftigte die Arbeit nieder, das waren mehr als doppelt so viele wie am Vortag. Streikschwerpunkt waren nach Ver.di-Angaben die Behörden und Betriebe in Bremen. Dort hätten sich 2000 Streikende an einer Demonstration durch die Innenstadt und einer anschließenden Kundgebung beteiligt.
In Stade kamen am Dienstag nach Schätzungen der Gewerkschaft zwischen 500 und 600 Menschen zu einer Kundgebung zusammen. An der Versammlung nahmen auch Beschäftigte kommunaler Einrichtungen aus Bremervörde, Buxtehude und Cuxhaven teil. Weitere Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen waren Hildesheim, Hameln, Salzgitter und Osnabrück. In Hildesheim war der öffentliche Nahverkehr lahmgelegt. In Hannover werden die Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst am Mittwoch ebenfalls dazu führen, dass Dienststellen nicht öffnen. Von der Schließung der 39 städtischen Kindertagesstätten sind mehr als 3500 Kinder betroffen – einen Notdienst gibt es nicht.