Bei dem frontalen Zusammenstoß auf der Störbrücke kamen eine Frau und ein sechsjähriger Junge ums Leben. Eine weitere Frau wurde für tot gehalten. Ein Pathologie-Pfleger bemerkte, dass sie noch lebte.

Bad Segeberg/Hamburg. Bei einem schweren Verkehrsunfall sind am Montag auf der Autobahn 23 auf der Störbrücke bei Itzehoe zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine schwer verletzte Frau, die zunächst ebenfalls für tot gehalten wurde, wurde in einem Sarg im Leichenwagen in die Pathologie eines Krankenhauses gebracht. Dort bemerkte ein aufmerksamer Pfleger, dass die angebliche Leiche noch atmet, wie der Sprecher des Klinikums Itzehoe, Prof. Arno Deister, sagte. Die Frau wurde daraufhin auf die Intensivstation verlegt.

Bei dem Unfall war laut Polizei ein mit drei Erwachsenen und vier Kindern besetzte Kombi auf der Störbrücke in den Gegenverkehr gerast. Eine 36-jährige Frau und ein 6-jähriger Junge aus Husum starben noch an der Unfallstelle. Die anderen fünf Insassen – darunter zwei Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren sowie die zunächst totgeglaubte ältere Frau – überlebten schwer verletzt. Der 42-jährige Fahrer des zweiten Wagens wurde ebenfalls schwer verletzt. Eine 34-jährige Fahrerin, die mit ihrem Kleinwagen in die Unfallstelle raste, kam mit leichten Blessuren davon.

Rettungskräfte hielten die Frau für tot

Notärzte hätten vor Ort die angeblich Tote untersucht und keine Lebenszeichen festgestellt, sagte Deister. Die Rettungskräfte hätten an der Unfallstelle ein EKG erstellt und bei der Frau keine Vitalzeichen festgestellt. Darum und aufgrund der sehr schweren Kopfverletzungen sei die Frau als klinisch tot eingeschätzt worden - also nicht für tot erklärt worden, wie Deister sagte.

„Was dann genau passiert ist, weiß keiner“, sagte Deister. Nachdem die anderen Verletzten mit Rettungswagen abtransportiert waren, sei die angebliche Tote in einem sogenannten Transportsarg gemeinsam mit einer richtigen Leiche ins Klinikum gebracht worden. Dort bemerkte ein Pathologie-Pfleger, dass sie atmet.

Bei dem Auto des Unfallverursachers handelte es sich nach Angaben eines Polizeisprechers um einen fünfsitzigen Wagen. In dem Fahrzeug saßen insgesamt sieben Menschen. Weitere Angaben zu den Fahrzeuginsassen machte die Polizei zunächst nicht. Zur Unfallursache gab es zunächst keine Erkenntnisse. An allen drei Fahrzeugen entstand Totalschaden.

An der Unfallstelle ist die A23 wegen eines Brückenneubaus derzeit auf eine Fahrbahn je Richtung verengt. Der Verkehr läuft dort ohne Trennung der Fahrspuren durch eine Leitplanke eng aneinander vorbei. Die Autobahn musste für die Dauer der Bergungs- und Aufräumarbeiten rund viereinhalb Stunden lang bis 12 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Der Verkehr wurde durch Itzehoe umgeleitet. Dadurch war die Innenstadt stundenlang verstopft. Es kam zu kilometerlangen Staus.