Putins Geheimdienst FSB hat den Abenteurer offenbar blockiert. Das Schiff von Arved Fuchs sollte vom russischen Marine-Stützpunkt Murmansk in die Arktis segeln.

Moskau/Hamburg. Abenteurer Arved Fuchs, 60, aus Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) hat nach tagelangem Papierkrieg mit den russischen Behörden seine Expedition zum Nordpolarmeer abgebrochen und will nun nach Spitzbergen segeln. Die Reise sei an „der bürokratischen Sturheit der Grenzschützer gescheitert“, kritisierte der Polarforscher auf seiner Homepage. Die Behörde sei „härter als Eis“. Die Grenzsicherung, für die der Inlandsgeheimdienst FSB zuständig ist, kommentierte die Vorwürfe zunächst nicht.

Fuchs sitzt seit fast zwei Wochen wegen angeblicher Visa-Probleme mit seinem Schiff „Dagmar Aaen“ im Hafen von Murmansk fest. Die Crew sei enttäuscht über das Verhalten Moskaus, betonte Fuchs am Mittwoch. Nun segele er stattdessen nach Spitzbergen, das zu Norwegen gehört.

Sein Mitarbeiter Arne Steenbock warf der russischen Grenzsicherung Willkür vor. Die Behörden würden immer neue Genehmigungen fordern, teilte er der Nachrichtenagentur dpa mit. „Da ist man absolut chancenlos“, meinte Steenbock. Das Crewmitglied Wladimir Melnik sprach von einer „Demütigung“ durch die Grenzbehörden.

Fuchs wollte zur etwa 900 Kilometer vom Nordpol entfernten Inselgruppe Franz-Josef-Land. Bei seinen Expeditionen in die Polarregionen erforscht er seit Jahren die Folgen des Klimawandels.

Die Hocharktis ist nur für kurze Zeit gut befahrbar. Die russischen Behörden hatten gesagt, das Schiff werde nicht festgehalten. Die Genehmigungen lägen allerdings nicht vor. Murmansk ist der Hauptstützpunkt der russischen Nordmeerflotte und war bis 1991 militärisches Sperrgebiet.