Schauspieler George Clooney kommt für seinen Film „The Monuments Men“ in den Harz. Wann, wo und wie oft er sich blicken lässt, ist aber streng geheim. Auch Cate Blanchett oder Matt Damon erwartet.

Goslar. Durch Goslar laufen in diesen Tagen Männer mit Frisuren, die seit Jahrzehnten aus der Mode sind. „Auch hier im Rathaus tragen einige Kollegen jetzt Fassonschnitt“, sagt Stadtsprecher Christian Burgart. Der Grund: Als Komparsen für den Film „The Monuments Men“ mit Hollywood-Star George Clooney mussten die Männer sich die Haare so schneiden lassen, wie sie in den 1940er Jahren getragen wurden. Clooney, der in dem Film nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern auch Regie führt, wird in den kommenden Wochen im Harz drehen, auch in Goslar. „Deswegen sind hier alle schon ganz aufgeregt“, sagt der Stadtsprecher.

Auch Cate Blanchett und Matt Damon werden erwartet

Wann, wo und wie oft der Hollywood-Star im Harz auftaucht – und mit ihm andere Filmgrößen wie Cate Blanchett oder Matt Damon – will die Produktionsfirma streng geheim halten. „Wir machen keinerlei Angaben zu den Dreharbeiten“, sagt der Sprecher von Studio Babelsberg, Eike Wolf. „Wir wollen vermeiden, dass Menschenmassen Tagesausflüge zu den Produktionsorten unternehmen“. Die „sehr, sehr teuren Dreharbeiten“ könnten dadurch verzögert werden.

Er könne Neugierigen ohnehin keine Hoffnung machen, dass man einen Blick auf Clooney erhaschen könne, sagt Wolf. „Es ist für die Bevölkerung nicht möglich, bei den eigentlichen Dreharbeiten dabei zu sein“. Alles sei streng abgeschirmt.

Rund 2000 Komparsen aus der Region im Einsatz

Allerdings können viele Komparsen mitmachen: Rund 2000 Menschen aus Goslar und Umgebung haben eine der begehrten Mini-Rollen in „The Monuments Men“ ergattert. Sie sind als britische, deutsche, oder kanadische Soldaten im Einsatz. Andere stellen belgische oder deutsche Zivilisten dar.

Auch Kinder kommen an den verschiedenen Drehorten im Harz in Kleinrollen zum Einsatz. Mehr als 100 Eltern haben bei der Jugendbehörde des Landkreises Goslar das erforderliche Einverständnis für die Beschäftigung ihres Nachwuchses als Darsteller eingeholt, erzählt Behördensprecher Dirk Lienkamp.

Einziger offizieller Termin: 29. April 2013

Ein Großteil der Komparsen wird am kommenden Montag (29. April) im Einsatz sein. Dann – das ist der einzige offiziell bestätigte Termin - wird Clooney in Goslar drehen. Die „Breite Straße“ im historischen Zentrum wird dann Teil einer belgischen Kleinstadt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges sein. Die Umbauarbeiten an der Straße laufen bereits seit Wochenbeginn.

Der Film „The Monuments Men“, zu dem die Dreharbeiten im März im Studio Babelsberg begonnen haben, spielt gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Er handelt von Kunstexperten, die hinter den Alliierten-Linien versuchen, von den Nazis geraubte Kunstschätze sicherzustellen und vor der Zerstörung zu bewahren.

Lauenthal im Oberharz könnte Drehort sein

Schauplätze sind dabei wohl auch alte Bergwerke. Deswegen wird auch Lautenthal im Oberharz als Drehort gehandelt. Da die Produktionsfirma mit den Grundstücksbesitzern allerdings vertraglich Verschwiegenheit vereinbart hat, ist in dem alten Bergwerksstädtchen nicht mehr zu erfahren, als dass dort wohl an zwei Tagen gedreht werde. Das historische Bergwerk soll eine Rolle spielen.

Auch in Bad Grund mache man sich weiterhin Hoffnung auf Drehtage mit Clooney in der stillgelegten Grube „Hilfe Gottes“, sagt Bürgermeister Harald Dietzmann. Ein weiterer Aufnahmeort in der Harzregion soll Halberstadt sein.

Um die vielen Komparsen einzukleiden, hat die Produktionsfirma im Goslarer Ortsteil Jerstedt die leerstehenden Hallen einer Autofirma gemietet. Seit Tagen werden dort vor allem Uniformen anprobiert. Die Filzjacken, so ist zu hören, seien extrem kratzig.

Bevor Clooney am kommenden Montag in Goslar dreht, soll es noch Aufnahmetage in Sachsen-Anhalt geben. Fotos des Hollywoodstars dürfen nirgends geschossen werden. Auch die Komparsen haben ein Aufnahme-Verbot. Wer dagegen verstößt, so hieß es, müsse mit rechtlichen Folgen rechnen.