Buxtehude steckt in einem Dilemma. Vor neun Jahren reichte die Stadt gegen den Bau der Autobahn 26 zwischen Stade und Hamburg Klage ein. Jetzt soll Buxtehude die Klage zurückziehen, weil sonst der Bau der Autobahn nicht weitergeht.

Buxtehude. Der Bau der neuen Autobahn 26 zwischen Stade und Hamburg droht sich weiter zu verzögern. Die Stadt Buxtehude wird nach einem Ratsbeschluss ihre Klage vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg gegen den Planfeststellungsbeschluss nicht zurücknehmen. Die Chancen, dass das Gericht der Klage stattgibt, stehen nach Angaben von Bürgermeister Jürgen Badur (parteilos) gut. Geld vom Bund für den Bau dieses Teilstücks gibt es - allerdings nur, wenn die Klage zurückgenommen wird.

Badur ist denn auch enttäuscht: „Jetzt gäbe es die Chance, die Autobahn zügig fertig zu bauen. Ein neues Planfeststellungsverfahren kann acht bis zehn Jahre dauern.” Verhindern wolle den Bau des Teilstücks in Buxtehude auch niemand. Die niedersächsische Landesregierung hofft auf ein Einlenken der Stadt und eine Rücknahme der Klage. Inzwischen gibt es nach Badurs Angaben auch wieder Gespräche über die Klage. Einen Verhandlungstermin hat das OVG nach Angaben eines Gerichtssprechers bislang noch nicht anberaumt.

Die Stadt hatte 2004 Klage gegen den zweiten Bauabschnitt eingereicht. Sie war gegen die geplante Überquerung des Flüsschens Este. „Wir hielten eine Tunnellösung damals für sinnvoller”, sagte Badur. Inzwischen sei aber längst klar, dass es auch in einem neuen Verfahren keinen Tunnel geben wird.

„Eine Tunnellösung oder eine höhere Brücke ist aus Kostengründen nicht machbar”, bestätigt der Sprecher des Verkehrsministeriums, Stefan Wittke. Das Ministerium wünsche sich denn auch, dass die Entscheidung im Rat noch mal überdacht wird.

Der erste Bauabschnitt der A26 reicht von Stade bis östlich von Horneburg. Das 11,2 Kilometer lange Teilstück wurde im Oktober 2008 eingeweiht. Vom zweiten Bauabschnitt von Horneburg bis zur Este-Querung in Buxtehude ist die halbe Strecke im Bau und muss bis Ende 2014 für den Verkehr freigegeben werden. Für das dritte Teilstück hat der Bund die ersten Gelder freigegeben. Angefangen werden soll mit dem Bau laut Badur aber erst, wenn es keine Klagen mehr gegen den Planfeststellungsbeschluss gibt.