„Im Moment sehen wir uns nicht als Gewinner“, sagte Uni-Präsident Reinhart zur geplanten Umstrukturierung der Lehramtsausbildung.
Flensburg. Die Universität Flensburg will sich gegen die geplante Umstrukturierung der Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein wehren. „Im Moment sehen wir uns nicht als Gewinner“, sagte Uni-Präsident Werner Reinhart am Mittwoch. Sollten die Pläne wie bislang bekannt umgesetzt werden, drohe der Verlust von 1400 Studienplätzen. Dies würde die Universität und die Region beschädigen. Nach den Plänen von Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) würde die Universität Flensburg Lehrer nur in einigen Fächern für die Sekundarstufen I und II ausbilden, die Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) dagegen in allen Fächern. Bislang bildete die CAU für Gymnasien aus, Flensburg für die Grundschule und die Gemeinschaftsschule.
Die Uni könne sich neuen Vorschlägen öffnen, die in Flensburg vertretenen Fächer müssten aber erhalten bleiben. Jedes Fach, dass die Uni verliere, bedeute auch einen Verlust an Kooperationen über Fächer hinweg. Bedroht sind nach Angaben der Universität der Bereich ästhetische Kunst und Musik, Naturwissenschaften und Geografie und Philosophie. Die letzteren seien aber gerade wichtig für den weiteren Ausbau der Hochschule als Europa-Universität.
Pläne, den bislang in Kiel angesiedelten Studiengang Handelslehramt nach Flensburg zu holen, sind für Reinhart kein ausreichender Ersatz, da es sich nur um etwa 200 Studenten handele. Es sei auch „nicht ohne Pikanterie“, dass sich Wende in ihrer Zeit als Flensburger Uni-Präsidentin für ein Leitbild eingesetzt habe, das nun in Gefahr sei, sagte Reinhart. So würde etwa die Vielfalt, die sich die Uni zum Ziel gesetzt habe, durch die Reformpläne verloren gehen. Reinhart will nun mit den Landtagsfraktionen sprechen. „Ich glaube, dass die Chancen groß sind, dass in der Politik erkannt wird, dass Flensburg damit geschadet wird.“