Mehrere Glocken wurden in den letzten Monaten im Norden gestohlen. Die Klangkörper werden in der Regel an Schrotthändler verkauft.

Hoogstede/Gescher. In Norddeutschland treiben Glockendiebe immer häufiger ihr Unwesen. In den vergangenen Monaten sind nach Angaben des Deutschen Glockenmuseums mehrere der teils Tonnen schweren Klangkörper gestohlen worden. Erst vor wenigen Wochen hatten Unbekannte in Hoogstede in der Grafschaft Bentheim eine etwa ein Meter hohe Glocke mitten in der Nacht vom Vorplatz der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde abtransportiert. Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden Kirchenglocken gestohlen.

Die Glocken würden in der Regel an Schrotthändler verkauft und ungeachtet ihres historischen Wertes zerlegt und weiterverwertet. Grund für die Häufung der Taten seien die steigenden Rohstoffpreise auf dem Buntmetallmarkt, sagte ein Sprecher des Glockenmuseums in Gescher (Nordrhein-Westfalen) am Dienstag. Eine genaue Zahl der Taten konnte er nicht nennen. Den Kirchengemeinden wird geraten, Glocken vor Kirchen zu sichern oder in geschlossenen Räume unterzubringen.