Nach jahrelanger Pannenserie steht der erste militärische Einsatz der neuen Korvette an. Am Montag läuft sie in Richtung Libanon aus.
Rostock/Berlin. Die neuen Korvetten der Deutschen Marine stehen kurz vor ihrem ersten militärischen Einsatz. Die Korvette „Magdeburg“ soll am kommenden Montag von ihrem Heimathafen in Rostock in Richtung Libanon auslaufen. Die „Magdeburg“ mit 58 Soldaten an Bord wird im Rahmen der Unifil-Mission vor der libanesischen Küste eingesetzt. Das rund 90 Meter lange Schiff eignet sich Marineangaben zufolge vor allem für Seeraumüberwachung und Küstenschutz.
Die „Magdeburg“ ist eines von fünf neuen Schiffen des 1. Korvetten-Geschwaders, die in den vergangenen Jahren durch mehrere Pannen in die öffentliche Diskussion geraten waren. Vor allem Getriebeprobleme hatten die insgesamt 1,2 Milliarden Euro teuren Korvetten „Braunschweig“, „Magdeburg“, „Erfurt“, „Oldenburg“ und „Ludwigshafen am Rhein“ lahmgelegt. Im Juni war bekanntgeworden, dass im Maschinenraum der Schiffe giftige Gase austreten. Das 1. Korvettengeschwader war bereits im Juni 2006 formell in Dienst gestellt worden.
Marineinspekteur Axel Schimpf war jüngst davon ausgegangen, dass alle fünf Korvetten im kommenden Jahr einsatzbereit sind. Er hatte bedauert, dass bei diesen Schiffen nur über Probleme und nicht über Erfolge gesprochen werde.
Die Unifil-Mission vor der libanesischen Küste läuft bereits seit September 2006. Soldaten aus mehreren Ländern sollen verhindern, dass die Hisbollah-Miliz über den Seeweg Waffen ins Land schmuggeln kann. Zusätzlich wird die libanesische Marine ausgebildet. Derzeit sind zwei Schnellboote im westlichen Mittelmeer, insgesamt sind 152 Soldaten beteiligt. Neben Deutschland sind aktuell Soldaten aus Brasilien, Bangladesch, Indonesien, Griechenland und die Türkei dabei im Einsatz.