Am 28. Oktober wählen die Kieler Nachfolger von Torsten Albig. Heute wird entschieden, ob fünf Kandidaten ins Rennen gehen können.

Kiel. Die Kieler wählen am 28. Oktober einen neuen Oberbürgermeister. Heute (Freitag) entscheidet der Wahlausschuss, ob die fünf Bewerber für den Posten des Verwaltungschefs in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sich tatsächlich den Wählern stellen dürfen. Für die SPD soll die „Zeit“-Journalistin Susanne Gaschke antreten, für die CDU der frühere Stadtkämmerer Gert Meyer und für die Grünen Landtagsfraktionsvize Andreas Tietze. Alle drei wurden von ihren Parteien benannt. Hinzu kommen als Außenseiter die Einzelbewerber Matthias Cravan, der in der Occupy-Szene aktiv ist, und Jan Barg.

Der Wahlausschuss hat heute nur zu prüfen, ob die Bewerber die förmlichen Voraussetzungen für eine Kandidatur erfüllen. Unter anderem müssen sie EU-Bürger und mindestens 16 Jahre alt sein, seit mindestens sechs Wochen eine Wohnung in Kiel haben und sie dürfen nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sein. Die Einzelbewerber mussten auch mindestens 245 Unterstützerunterschriften vorlegen, was sie getan haben. Die Anmeldefrist für Bewerber war am Montag ausgelaufen.

Kiel muss nach 2009 jetzt schon wieder einen neuen Oberbürgermeister wählen, weil Ex-Amtsinhaber Torsten Albig (SPD) in die Landespolitik wechselte und jetzt Ministerpräsident ist. Sollte Gaschke (45) die Wahl gewinnen, würde zum ersten Mal eine SPD-Frau Verwaltungschefin in Kiel. CDU-Kandidat Meyer (41) will das verhindern und an den Erfolg von Angelika Volquartz anknüpfen, die 2003 eine jahrzehntelange SPD-Vorherrschaft durchbrochen hatte. Volquartz verlor dann 2009 gegen Albig. Grünen-Bewerber Tietze (50) hofft darauf, die Stichwahl zu erreichen. Diese würde am 11. November zwischen den zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen stattfinden, wenn im ersten Wahlgang niemand die absolute Mehrheit geholt hat.

(dpa)