Gorleben. Die Zeit der Castor-Transporte geht zu Ende. In zehn Tagen kommen die letzten elf Behälter mit hochradioaktivem Müll aus Frankreich ins Zwischenlager Gorleben. Die verantwortliche Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) bezeichnete dies gestern als Abschluss "eines wichtigen Kapitels der deutschen Energieerzeugung". Zwischen 2014 und 2017 kommen dann noch 21 Castoren aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield und ein Transport aus Frankreich mit mittelaktivem Müll in elf Castoren.
Weitere Lieferungen sind nicht vorgesehen, weil die Wiederaufarbeitung der Brennelemente im Ausland 2005 beendet worden ist. Seither werden abgebrannte Brennelemente grundsätzlich für einen Zeitraum von 30 Jahren in Zwischenlagern an den Standorten der Atommeiler gelagert.
Am Donnerstag war im Wendland rund um Gorleben bereits demonstrativ die Polizei präsent. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass sich die Rekordbeteiligung von Demonstranten aus dem Vorjahr nicht wiederholt, wenn die Castoren am Wochenende um den ersten Adventssonntag, 27. November, im Wendland eintreffen. 2010 waren unter dem Eindruck der kurz zuvor erfolgten Laufzeitverlängerung für die deutschen Atommeiler durch die Bundesregierung 50 000 Atomkraftgegner gekommen.
Die Polizei setzt vorsichtshalber wie im Vorjahr rund 19 000 Beamte bundesweit ein.