Schleswig-Holsteins Bildungsminister Ekkehard Klug stellte heute den Schulbericht 2010/2011 vor. Die Opposition warf ihm Selbstbetrug vor.

Kiel. Kontroverse Diskussion im Kieler Landtag: Während Bildungsminister Ekkehard Klug (FDP) den Schulbericht 2010/2011 vorstellte und eine positive Bilanz zog, sprachen Politiker der Opposition von Selbstbetrug. Sie verwiesen auf zunehmenden Unterrichtsausfall und statistische Angaben, die die Realität an den Schulen nicht widerspiegelten. Laut Klug wurden im vergangenen Schuljahr 7500 Unterrichtsstunden an allgemeinbildenden Schulen und 2500 Stunden an berufsbildenden Schulen mehr erteilt als im Jahr zuvor – und dies bei sinkenden Schülerzahlen. „Wir haben eine gute Unterrichtsversorgung“, sagte Klug. Auch die Lehrer-Schüler-Relation habe sich verbessert.

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Dagegen verwiesen Oppositionspolitiker darauf, dass zum Beispiel im Grundschulbereich Eltern oder Hausmeister kranke Lehrer ersetzten oder ein Lehrer mehrere Klassen gleichzeitig unterrichte. Solche Stunden würden aber nicht als Unterrichtsausfall gelten. Außerdem habe sich die im Doppelhaushalt 2011/2012 beschlossene Streichung von insgesamt 600 Lehrerstellen im Schulalltag noch nicht voll ausgewirkt. Nach Ansicht der SPD sollten lediglich 300 Stellen wegfallen. (dpa)