Die Unternehmer im Norden wollen keine Aufsplitterung der zuständigen Arbeitsagentur. Der Verwaltungsrat entscheidet am Freitag.

Schwerin. Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein sind gegen eine Aufsplitterung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. „Die länderübergreifende Zuständigkeit der Regionaldirektion Nord hat sich bewährt“, teilten die Vereinigungen der Unternehmensverbände der drei Länder am Mittwoch mit. Nach Angaben des Chefs der Regionaldirektion Nord, Jürgen Goecke, soll der Verwaltungsrat der Bundesarbeitsagentur am Freitag über eine neue Struktur entscheiden. Diskutiert werde die Schaffung von 16 statt der bisher zehn Regionaldirektionen jeweils in den Landeshauptstädten. Derzeit ist die Regionaldirektion Nord für drei Bundesländer zuständig.

Die Regionaldirektion Nord entspreche den konkreten Bedürfnissen der Betriebe, sagte Hans-Günter Trepte, Geschäftsführer für Berufsbildung und Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Während sich die organisierten Unternehmen für einen norddeutschen Wirtschaftsraum engagierten, sollte die Bundesagentur nicht den Wünschen einzelner Länder folgen und damit weitere teure Verwaltungsstrukturen schaffen. Die norddeutschen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände hätten sich bereits nach der Wende bewusst für ein einheitliches regionales Arbeitsamt Nord ausgesprochen.

Goecke sagte dagegen: „Ich halte eine Direktion für jedes Bundesland für eine gute Lösung.“ Die Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und den Kommunen wäre enger, meinte er. Es gehe vor allem um die Betreuung der Langzeitarbeitslosen, die mittlerweile drei Viertel der Erwerbslosen ausmachten.

Ebenfalls noch offen ist Goecke zufolge die Struktur der Arbeitsverwaltung nach der Kreisgebietsreform in Mecklenburg- Vorpommern. Im Gespräch sei die Schaffung einer fünften Arbeitsagentur zusätzlich zu den Einrichtungen in Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Stralsund.