Die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein sorgen sich am meisten um die Unfähigkeit der Politiker. Auch Geld und Job machen Sorgen.

Berlin. Aus der Studie „Die Ängste der Deutschen 2011“ der R+V Versicherung geht hervor: Die Nordlichter haben sich vom Stimmungstief aus dem letzten Jahr erholt. „In Schleswig-Holstein und Hamburg ist die größte Sorge, dass die Politiker mit ihren Aufgaben überfordert sein könnten“, sagt Rita Jakli, Leiterin des Infocenters der R+V Versicherung. Das ist die größte Angst der Menschen im Norden: Schlecht regiert zu werden. 45 Prozent der Einwohner in Schleswig-Holstein und Hamburg haben Angst vor großen Veränderungen in der Zukunft - im letzten Jahr waren es noch 52. Auch die Sorge vor Arbeitslosigkeit steht im hohen Norden ganz oben auf Top-Angst Liste. Dafür sieht man dem Alter gelassener entgegen. Eine mögliche Vereinsamung bereitet nur 21 Prozent der Bürger Kummer, so wenig wie sonst in keinem anderen Bundesland. Auch die Angst vor Pflegebedürftigkeit ist deutlich zurückgegangen (minus 15 Prozent- punkte auf 54 Prozent).

In Niedersachsen und Bremen fürchten sich die Menschen am meisten vor hohen Lebenshaltungskosten. Mit 66 Prozent ist diese Hauptangst konstant geblieben. Auf Platz 2 folgt mit 62 Prozent die Angst vor Naturkatastrophen. Stärker in den Fokus gerückt sind die Sorgen, im Alter zum Pflegefall zu werden oder schwer zu erkranken – in diesem Jahr liegen diese Sorgen auf den Rängen 3 und 4. In anderen Bereichen sind die Bürger in Niedersachsen und Bremen optimistischer geworden.

In Mecklenburg-Vorpommern leben die zweitängstlichsten Menschen Deutschlands, obwohl sich die Stimmung im Vergleich zu m Vorjahr um zwei Prozent aufgehellt hat (auf 54 Prozent). Mit 75 Prozent liegen die Mecklenburger ganz vorne bei der Angst um hohe Lebenshaltungskosten. Auch die persönlichen Ängste wie Krankheit oder Verluste haben sich weiter in den Vordergrund geschoben. Nirgendwo in Deutschland machen sich die Bürger größere Sorgen um ihre Gesundheit (64 Prozent).

Bundesweit am meisten Angst haben die Menschen im Nordosten auch vor dem Verlust ihres eigenen Arbeitsplatzes (58 Prozent).

Insgesamt aber sind in allen Bundesländern die Sorgen zurückgegangen. Die Baden-Württemberger, Berliner und die Nordrhein-Westfalen sind sehr entspannt. Sie haben laut der Studie die geringsten Sorgen.

Die ängstlichsten Deutschen leben wie im Vorjahr in Sachsen-Anhalt, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Hessen. (dpa/hh)