In Kiel startete eine bundesweite Protestwelle gegen schlechte Bezahlung in der Pflege. In Krankenhäusern sei die Lage sehr dramatisch.

Kiel/München. Eine bundesweite Protestwelle gegen die Unterfinanzierung der Pflege ist am Freitag in Kiel gestartet. Insbesondere die Situation in Krankenhäusern sei dramatisch, der Fachkräftemangel und die Belastung der Arbeitnehmer nehme stetig zu, kritisierte der Präsident des Deutschen Pflegerates, Andreas Westerfellhaus. Zu den Protesten hatten Pflegeverbände und Gewerkschaften aufgerufen. Weitere Pflege-Demos sind laut Westerfellhaus in den kommenden Wochen in anderen Bundesländern geplant.

Die Nord-Kliniken erhalten im Schnitt 2.884 Euro pro medizinischer Leistung, die Kliniken in Bayern hingegen 2.982 Euro. Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz kassieren sogar 3.130 Euro. Nach Angaben von Westerfellhaus wurden seit 1995 bundesweit über 50.000 Stellen in der Pflege abgebaut, während gleichzeitig die Fallzahlen um eine Million Patienten stiegen. In Deutschland arbeiten rund 1,2 Millionen Menschen im Pflege- und Hebammenwesen. (epd)